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Vermögende Investoren, die auf hohe Gewinne aus sind, haben es auf Berlin abgesehen.

Konferenz über SuperReturn

Private-Equity-Firmen haben in den vergangenen Jahren Tausende Wohnungen in Berlin gekauft. In den...
Private-Equity-Firmen haben in den vergangenen Jahren Tausende Wohnungen in Berlin gekauft. In den dringend benötigten Neubau investierten sie jedoch nicht, kritisiert der Verein Finanzwende.

Vermögende Investoren, die auf hohe Gewinne aus sind, haben es auf Berlin abgesehen.

Ein Treffen von einflussreichen Personen in der Finanzbranche findet in Berlin statt. Obwohl sie von der Öffentlichkeit kaum erkannt werden, haben ihre Investitionen bedeutende Auswirkungen auf Deutschland.

Mit einem Vermögen von 50 Milliarden Dollar stehen die Unternehmen, die an diesem wichtigen Treffen teilnehmen, in der Lage, größere Banken zu übertreffen. Obwohl sie unbemerkt bleiben mögen, ist ihre Macht in der Finanzwelt unbestritten. Jedes Jahr findet in der deutschen Hauptstadt das Private-Equity-Treffen SuperReturn International statt, das die Spitzenvertreter dieser Organisationen anlockt.

Die Teilnehmerliste für dieses Jahr umfasst Milliardäre wie David Rubinstein, Mitgründer und Co-CEO der Carlyle Group, deren Vermögen über 400 Milliarden Dollar beträgt, und dessen persönlicher Vermögen in der Nähe von 4 Milliarden Dollar liegt. Blackstone, ein Spitzenreiter mit rund 1 Milliarde Dollar an Vermögenswerten, schickt mehrere hochrangige Personen. Ein Mischung aus Rentenfonds und Versicherungsunternehmen nimmt ebenfalls als Investoren teil.

Die Öffentlichkeit kennt Ereignisse wie SuperReturn nicht so gut wie das weltbekannte Weltwirtschaftsforum in Davos, das in den Alpen stattfindet. Trotzdem hält sich das Motto von SuperReturn, dass es nicht nur ein Konferenz ist, sondern eine ganze Branche, in der Private-Equity-Manager auf doppeldigitige Prozentzinsen suchen - ein Ziel, das möglicherweise durch Investitionen in Aktien über einen längeren Zeitraum erreichbar ist. Wie diese Methoden und Investitionsformen zu solchen Gewinnen beitragen, ist ein heißes Thema auf dem Berliner Treffen, wobei Seminare, Panels und Workshops versuchen, Geheimnisse aufzudecken.

Missbrauch des Wohnungsmarktes durch Finanzinvestoren

Jorim Gerrard, der die Branche für die Bürgerbewegung Finanzwende beobachtet, kritisiert die Gleichgültigkeit gegenüber dem Treffen und der privaten Equity-Industrie insgesamt. Er behauptet, dass sie nicht nur solch enorme Beträge, sondern auch häufig in wichtige Bereiche des öffentlichen Wohlbefindens investieren: Gesundheitsanstalten, medizinische Praxen und den Wohnungsmarkt. Das Ergebnis? Die Auswirkungen von SuperReturns Einfluss auf den Berliner Wohnungsmarkt seien spürbar, so Gerrard.

Blackstone, der größte Immobilienmakler weltweit, besitzt mindestens 3.700 Wohnungen in der deutschen Hauptstadt. Heimstaden, ein norwegischer Finanzinvestor, hat sich 2018 in diesem Markt eingemischt und ist nun der zweitgrößte Private-Wohnungsmanger der Stadt. Carlyle hat Millionen für einige Berliner Wohnungskomplexe ausgegeben.

Alle Beteiligten teilen eine gemeinsame Eigenschaft: das Streben nach "Supergewinnen", die auf harten Maßnahmen wie hochwertige Renovierungen, die Umwandlung von Wohnungen in Eigentumswohnungen und steigende Mietpreise beruhen. Sie investieren nicht in neue Bauprojekte, sagt Gerrard. Ihre aggressiven Methoden verschärfen die bestehenden Probleme in Städten wie Berlin.

Trotz seiner Kritik an der Branche verurteilt Gerrard diese nicht vollständig. Er meint jedoch, dass es nicht akzeptabel ist, in Bereiche wie die Sozialversicherung zu investieren, denn Bürger decken diese Kosten üblicherweise ab. Stattdessen sollten diese Personen ihre Ambitionen auf riskantere Märkte lenken.

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Quelle: www.ntv.de

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