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Verleger äußern sich besorgt über die KI-gestützte Suche von Google und sagen schwerwiegende Folgen voraus.

Die aktualisierte Gemini-Suchfunktion könnte zu einem deutlicheren Rückgang der Leserschaft führen, wodurch sie möglicherweise sowohl Leser als auch Einnahmen verlieren würden.

Gemini A.I. ist auf einem Telefon am 18. März 2024 in New York City zu sehen. Die überarbeitete...
Gemini A.I. ist auf einem Telefon am 18. März 2024 in New York City zu sehen. Die überarbeitete Suchfunktion der KI könnte die Einschaltquoten von Nachrichtenagenturen noch weiter senken.

Verleger äußern sich besorgt über die KI-gestützte Suche von Google und sagen schwerwiegende Folgen voraus.

Am Dienstag rüttelte Google die Suchlandschaft auf, indem es ankündigte, sein fortschrittliches KI-Modell, Gemini genannt, in seine Suchmaschine zu integrieren. Das bedeutet, dass Google die Suchanfragen der Nutzer nun direkt an der Spitze der Suchergebnisse beantworten wird, sodass die Nutzer nicht mehr auf die angezeigten Links klicken müssen. Das mag zwar bequem klingen, könnte aber fatale Folgen für Nachrichtenverlage haben, die bereits mit sinkenden Besucherzahlen zu kämpfen haben.

Die überarbeitete Suchfunktion wird die ohnehin schon kleine Leserschaft der Nachrichtenverlage noch weiter reduzieren, was zu einem Rückgang ihrer Leserschaft und ihrer Einnahmen führen könnte. Warum sollte man sich die Mühe machen, auf einen Link zu klicken, wenn Google die notwendigen Informationen bereits mit seiner KI gesammelt hat?

Diese Nachricht wurde von der Nachrichtenbranche mit Besorgnis und Alarm aufgenommen, die sich schnell dagegen aussprach. Danielle Coffey, CEO der News/Media Alliance, die mehr als 2.000 Nachrichtenverlage vertritt, sagte: "Das wird katastrophale Auswirkungen auf unsere Besucherzahlen haben, da Google diese Funktion als eine Möglichkeit vermarktet hat, die Suchanfragen der Nutzer weiter zu befriedigen, was noch weniger Anreiz bietet, sich durchzuklicken, um unsere Inhalte zu monetarisieren".

Laut Coffey wird "Google die Arbeit übernehmen", womit er sich auf die von Menschen geschriebenen Artikel und das Fachwissen bezieht, die im Internet in Blogs und Medien veröffentlicht werden, die alle auf Werbeunterstützung angewiesen sind. Dies ist eine Abkehr von den Zeiten, in denen Nachrichtenredaktionen und große Technologieunternehmen zusammenarbeiteten, wobei Google eine etwas bessere Beziehung zu den Verlegern pflegte als einige seiner Konkurrenten. Jüngste Entscheidungen der Tech-Giganten, wie Mark Zuckerbergs Zurückstufung von Nachrichtenartikeln und Googles vorübergehende Sperrung kalifornischer Nachrichtenagenturen aus den Suchergebnissen als Reaktion auf einen Gesetzentwurf, der Google zwingen würde, die Verleger zu bezahlen, haben die Beziehungen zwischen den beiden Gruppen jedoch belastet.

In einer Erklärung behauptete Google, dass die KI-Änderungen Nachrichtenunternehmen tatsächlich helfen würden, da KI-Übersichten mehr Klicks auf Links generieren als herkömmliche Weblisten. In Anbetracht der Geschichte von Big Tech und seiner Beziehung zur Verlagsbranche dürfte diese Behauptung jedoch kaum ein Trost für Verleger sein, die in den letzten Jahren so viele Schläge von diesen Unternehmen einstecken mussten.

Schon jetzt macht sich Skepsis gegenüber den Behauptungen von Google breit. Marc McCollum, Chief Innovation Officer bei Raptive, wies darauf hin, dass die ersten Analysen darauf hindeuten, dass die Änderungen den Suchverkehr auf den Websites der Inhaltsersteller erheblich reduzieren werden, was sich auf ihre Werbeeinnahmen und sogar ihre Existenz auswirken wird. "Diese Änderung könnte die Zukunft des offenen Internets in Gefahr bringen", warnte er.

In zunehmendem Maße arbeiten Nachrichtenverlage mit Tech-Giganten wie OpenAI zusammen, um sicherzustellen, dass ihre Inhalte lizenziert und auf neue Weise genutzt werden können. Angesichts der rasanten Entwicklung der künstlichen Intelligenz und ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Nachrichtenbranche stehen die Verleger jedoch unter Zeitdruck und müssen sich schnell an diese neuen Technologien anpassen. Einige, wie z. B. die New York Times, haben einen aggressiveren Ansatz gewählt und Klage gegen den Erfinder von ChatGPT eingereicht.

Die Zukunft der Nachrichtenbranche bleibt angesichts dieser Fortschritte ungewiss. Da sich die künstliche Intelligenz weiterhin in rasantem Tempo entwickelt, müssen die Verleger agil sein, schwierige Entscheidungen treffen und möglicherweise neue Allianzen schmieden, um ihr Überleben zu sichern.

Quelle: https://www.cnn.com/2023/03/14/media/google-ai-news-traffic/index.html

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Quelle: edition.cnn.com

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