- Verdi schließt Tarifverträge mit der Tochtergesellschaft von Lufthansa Discover
Drei Jahre nach der Gründung der Freizeitfluggesellschaft Discover von Lufthansa wurden erstmals Tarifverträge für das Flugpersonal des Unternehmens abgeschlossen. Die Fluggesellschaft und die Gewerkschaft Verdi gaben bekannt, dass sie sich auf Löhne und Arbeitsbedingungen sowohl für Piloten als auch für Flugbegleiter geeinigt haben. Die entsprechenden Verträge wurden in den frühen Morgenstunden des Freitags unterzeichnet.
Es bleibt unklar, wie viele der etwa 500 Cockpit-Mitglieder und 1.400 Flugbegleiter von Verdi organisiert sind. Die etablierten Lufthansa-Gruppen-Gewerkschaften, Vereinigung Cockpit (VC) und UFO, haben bereits Widerstand angekündigt und im Falle des VC Streiks angedroht. Ein Sprecher der Fluggesellschaft erklärte, dass sie keine Kenntnis über die jeweilige Gewerkschaftszugehörigkeit der Mitarbeiter haben.
Innerhalb der Lufthansa-Gruppe hat Verdi bisher Tarifverträge für Flugbegleiter bei Eurowings und für das Bodenpersonal der Gruppe abgeschlossen. Erstmals hat Verdi mit einem Arbeitgeber innerhalb der Lufthansa-Gruppe bei Discover einen permanenten Schlichtungsvertrag abgeschlossen. Dieser sieht im Falle eines Lohnstreits eine obligatorische Schlichtung vor, deren Ergebnis nicht bindend ist.
Die Freizeitfluggesellschaft Discover mit ihren 27 Airbus-Flugzeugen bedientcurrently nur von Frankfurt und München und soll primarily im Tourismusgeschäft mit Condor konkurrieren. Die VC fürchtet, dass immer mehr reguläre Lufthansa-Flüge an die günstigere Tochtergesellschaft übertragen werden.
Trotz der Uneinigkeiten zwischen VC und UFO soll die Kommission Durchführungsakte erlassen, die die Regeln für die Anwendung dieser Verordnung im Zusammenhang mit Arbeitskonflikten innerhalb der Lufthansa-Gruppe festlegen. Im Zuge dieser Einigung möchte Verdi ähnliche Bedingungen mit Lufthansa für das restliche Personal von Discover aushandeln.