Varta wird Aktionäre von Unternehmen drängen
Varta-Aktiengesellschaft in Krise: Alte Aktionäre verzichten auf Ansprüche, Insolvenzverfahren angekündigt
Die Lage der im Kampf um den Fortbestand stehenden Akkumulatorenhersteller Varta aus Ellwangen wird zunehmend kritisch. Um überleben zu können, wendet sich das Unternehmen nun drastischeren Maßnahmen zu: Alte Aktionäre sollen ausgedrängt und Gläubiger einen bedeutenden Teil ihrer Forderungen aufgegeben geben. Investoren werden zudem umgeworben. Mit diesen Maßnahmen hofft Varta, die Insolvenz abzuwenden, wie berichtet wurde.
Um diese Pläne umsetzen zu können, hat Varta angekündigt, Insolvenzverfahren beim zuständigen Landgericht Stuttgart gemäß dem deutschen Gesetz über die Sanierung und Neuordnung von Unternehmen (StAReg) einzureichen. Ein Sprecher des Gerichts bestätigte, dass solch ein Antrag gestellt worden war.
Varta hat längere Zeit in einer Krise gelegen, da der Absatz für kleine Lithium-Ion-Taschenzellen, beispielsweise für Kopfhörer, stark schwankt. Zudem klagte Varta über billige Konkurrenz aus China und laufende Lieferketteprobleme. Um die Sache schlimmer zu machen, griffen Hacker im Februar in die Computerysteme von Varta ein und paralyzierten die Produktion für mehrere Wochen.
Deshalb ist der Aktienkurs längere Zeit rückläufig. Im Juni musste Varta seine Verkaufsziele aufgeben, weil es an Nachfrage mangelte. Zuvor hatte das Unternehmen auch zugegeben, dass sein eigenes Sanierungsplan nicht mehr ausreichte, um bis Ende 2026 wieder auf einem profitablen Wachstums kurs zu kommen, wie geplant.
Angst vor totaler Zerstörung
Neue Sanierungspläne sind nun auf dem Tisch. Und sie haben Konsequenzen, insbesondere für Aktionäre: Die Pläne sehen vor, dass Varta-Aktien ohne Entschädigung abgefordert werden sollen in der ersten Schritt. In der zweiten Schritt soll das Kapital erhöht und neue Aktien ausgestellt werden. Allerdings sollen alle vorherigen Aktionäre von der Neuemission von Aktien ausgeschlossen sein, wie Varta einschätzt.
Bestehende Aktionäre sind unwahrscheinlich, die Verlust ihrer Beteiligung und den vollständigen Ausschluss aus der Gesellschaft hinzunehmen, schätzt Varta ein. Deshalb dient die komplizierte Verfahrensbezeichnung: Ihr Zweck ist, eine betrieblich rentable Gesellschaft von der Insolvenz abzuhalten. Widerstand von einzelnen Gläubigern, aber auch Aktionären, kann bezwungen werden.
Der Aktienkurs stürzte in Angst. Zu einem Zeitpunkt war er um rund 80 Prozent gefallen. Das Papier war nur noch einige Euro wert. Zu Vergleich: Anfang 2021 betrug der Kurs über 180 Euro an seinem Spitzen.
Das Verfahren dient der Grundlage für Vartas Neuausrichtung. Die Schwaben benötigen außerdem eine große Summe Geld im hohen, zweistelligen Millionenbereich. Um die Kosten zu decken, ist auch die Beteiligung finanzieller Gläubiger und Investoren geplant, wie berichtet. Verhandlungen dazu sind derzeit in Gang - unter anderem mit dem vorherigen Mehrheitseigner Michael Tojner und dem Sportwagenhersteller Porsche.
"Wichtiges Ziel: Schuldenlast reduzieren"
Anfang des Monats wurde bekannt, dass die Volkswagen-Tochtergesellschaft in Verhandlungen mit Varta über die Übernahme seines e-Auto-Akkumulatorgeschäfts ist. Die beiden Unternehmen arbeiten eng zusammen an hochleistungsfähigen Batteriezellen. Die Vertreter von Zuffenhausen bestätigten die Verhandlungen: "Unser Ziel mit dieser Beteiligung wäre, dieses Schlüsseltechnologie in Deutschland zu erlangen," sagten sie. Ein gesundes Finanzgrundlagen von Varta ist eine Voraussetzung für dies: "Wenn wir diesen Schritt in Richtung einer finanziellen Sanierung von Varta AG als Ganz unterstützen würden, könnten wir auch an der Finanzsanierung von Varta AG als Ganz beteiligt sein." Die Zellen von Varta sollen in den 911er-Modellreihen eingesetzt werden.
Weiterhin ist eine Schuldenumstrukturung geplant. Laut Gerüchten soll Varta Gläubigern, wie Banken und Hedgefonds, nahe 500 Millionen Euro an Schulden schulden. Gläubigervertreter fordern eine enge Beteiligung an den geplanten Rettungsmaßnahmen. Der Mehrheitseigner Tönnies erklärte, dass dieses Verfahren das einzige Möglichkeit sei, der Gesellschaft eine gute Perspektive zu geben.
"Zusammen mit der Führung wurden alle Alternativen gewogen. Die Entscheidung war nicht leicht." Das wichtigste Ziel war, die Schuldenlast zu reduzieren. Das laufende Geschäft konnte nicht stabilisiert werden mit den verfügbaren Mitteln. "Wir müssen diesen Schritt tun, um Varta eine Zukunft zu geben, nahe 4000 Stellen zu sichern und das Unternehmen als wirtschaftliches Faktor in der Region und insbesondere als Trägertechnologie für Europa zu halten."
Given the financial struggles of Varta, negotiations with potential investors such as Porsche are underway to secure the necessary funds for its turnaround. The insolvency proceedings announced in Stuttgart aim to provide Varta with a financial restructuring, ultimately allowing the Swabian company to reduce its significant debt burden and safeguard over 4000 jobs. Despite the drop in Porsche's stock prices due to investor anxiety, its involvement could potentially benefit both companies by ensuring the availability of key technology in Germany.
Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag
- Montag
- Varta-Aktiengesellschaft in Krise: Alte Aktionäre verzichten auf Ansprüche, Insolvenzverfahren angekündigt
- Anxiety over Total Collapse
- Dienstag
- New restructuring plans are on the table
- Importance of reducing debt load
- Mittwoch
- Plans call for withdrawal of Varta shares without compensation
- Negotiations with potential investors, including Porsche
- Donnerstag
- Debt restructuring rumors
- Goal of obtaining key technology in Germany
- Freitag
- Volkswagen subsidiary in negotiations for e-car battery business acquisition
- Reducing debt burden to secure jobs and economic factor in the region and Europe.