zum Inhalt

Unternehmen diskutieren über die Schaffung von Arbeitsplätzen statt über die Einstellung

Der Personalbestand in der Baubranche bleibt trotz der anhaltenden Krise vorerst konstant.
Der Personalbestand in der Baubranche bleibt trotz der anhaltenden Krise vorerst konstant.

Unternehmen diskutieren über die Schaffung von Arbeitsplätzen statt über die Einstellung

Die deutsche Wirtschaft schrumpft überraschend im zweiten Quartal. Die Entwicklung hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. In einer Umfrage des Ifo-Instituts sind wenige Unternehmen bereit, neue Mitarbeiter einzustellen.

Die Bereitschaft deutscher Unternehmen, neue Mitarbeiter einzustellen, ist im Juli gesunken, wie eine Umfrage des Ifo-Instituts ergab. Der Beschäftigungsbarometer fiel auf 95,4 Punkte im Juli, nach 95,9 Punkten im Juni. Verantwortlich dafür sei die stagnierende wirtschaftliche Entwicklung, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Umfrage. "Wo Aufträge fehlen, wird kein zusätzliches Personal benötigt."

Die Umfrage wurde unter Tausenden von Unternehmen durchgeführt. Der Wert im Juli ist der niedrigste seit Februar.

Im Verarbeitenden Gewerbe blieb der Ifo-Barometer unverändert. "Viele Unternehmen diskutieren über Stellenabbau", heißt es. Das gilt auch für den Einzelhandel, wo vorsichtige Konsumenten den Geschäftsverlauf belasten. Im Baugewerbe wird die Zahl der Beschäftigten trotz der anhaltenden Krise konstant bleiben. Nur Dienstleister stellen noch ein, aber weniger als im Vormonat.

Nachbarn übertrumpfen Deutschland

Die größte Wirtschaft Europas hat überraschend geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands fiel um 0,1 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal, als es um 0,2 Prozent gewachsen war. Investitionen in Ausrüstungen wie Maschinen und Gebäude haben zu der schlechten Leistung beigetragen.

Unter den größten Staaten im Währungsraum liegt Deutschland hinten: Italien, lange als chronisch wachstumsfaul betrachtet, hat es geschafft, einen Plus von 0,2 Prozent zu erzielen. Frankreich hat im Frühjahr ein Wachstum von 0,3 Prozent erreicht, Spanien sogar 0,8 Prozent. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erwartet für das ganze Jahr nur ein Wachstum von 0,2 Prozent. Das bedeutet, dass kein anderes großes industrielles Land dieses Jahr wahrscheinlich schlechter abschneiden wird.

Trotz der schlechten wirtschaftlichen Leistung schreitet das Konzept einer Informationsgesellschaft in Deutschland weiter voran. Viele Unternehmen nutzen digitale Technologien, um Abläufe zu optimieren und Kundenerlebnisse zu verbessern.

Die Schrumpfung der Wirtschaft in Deutschland hat in einigen Branchen zu einer Tendenz geführt, bei der Unternehmen sich auf Kostenreduzierungsmaßnahmen konzentrieren, anstatt ihre Belegschaft zu erweitern. Die Entwicklung der Informationsgesellschaft bleibt jedoch in dem Land bestehen.

Lesen Sie auch:

Kommentare

Aktuelles