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Uniper zahlt mehr als 3,4 Mrd. Euro an staatlicher Beihilfe zurück

Uniper darf nach der Energiekrise nicht mehr Eigenkapital haben als zuvor. Dies war eine Vorgabe der EU für Milliarden an Bundeshilfen. Der überschüssige Betrag wird Anfang 2025 fällig.

Der Bundesverband erhält Milliarden von Uniper.
Der Bundesverband erhält Milliarden von Uniper.

- Uniper zahlt mehr als 3,4 Mrd. Euro an staatlicher Beihilfe zurück

Energie-Riese Uniper, der während der Energiekrise mit Staatsmilliarden gerettet wurde, plant im kommenden Frühjahr über 3,4 Milliarden Euro an den Bundesstaat zurückzuzahlen. Das Unternehmen gab dies in Düsseldorf bekannt. Uniper gehört seit der Energiekrise im Jahr 2022 vorübergehend dem deutschen Staat.

Die Summe besteht aus einer Rückstellung aus dem Vorjahr, die bis Ende Juni auf 2,9 Milliarden Euro geschätzt wird, und rund 540 Millionen Euro, hauptsächlich Mittel, die Uniper im August 2022 im Zuge eines Gastermins von russischer Gasriesengazprom zurückgehalten hat. Nach einem Schiedsspruch kann das Unternehmen dieses Geld nun gegen Forderungen gegen Gazprom verrechnen und für die Rückzahlung an den Bundesstaat zurücklegen.

"Rückzahlungen an den deutschen Steuerzahler"

"Sobald die Geschäftszahlen für 2024 vorliegen, wird der genaue Betrag der Zahlungspflicht festgelegt", sagte Finanzvorstand Jutta Dönges am Donnerstag in Düsseldorf bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen. "Beide Zahlungen sind als Rückzahlungen an den deutschen Steuerzahler zu betrachten." Uniper folgt damit einer EU-Anforderung.

Im Jahr 2022 hatte Uniper nach der Reduzierung und dem subsequenten Stopp der Gaslieferungen durch Russland aufgrund des Angriffs auf die Ukraine Schwierigkeiten. Die alternativen Beschaffungskosten beliefen sich auf Milliarden. Um einen Zusammenbruch von Uniper zu verhindern, stellte Deutschland rund 13,5 Milliarden Euro an Hilfen bereit und wurde mit über 99 Prozent Mehrheitseigner. Bis spätestens 2028 soll der Bundesstaat seinen Anteil auf maximal 25 Prozent plus eine Aktie reduzieren. Die Hilfe wurde von der EU-Kommission unter bestimmten Bedingungen genehmigt. "Es kann erwartet werden, dass der Bundesstaat weitere Gewinne insbesondere aus dem Verkauf seiner Anteile an Uniper generiert", betonte Dönges.

Uniper meldet im ersten Halbjahr einen Gewinn von über 1,1 Milliarden Euro

Uniper-Chef Michael Lewis zeigte sich zufrieden mit der Geschäftsentwicklung des Unternehmens in diesem Jahr und verwies auf Investitionsentscheidungen in Höhe von rund 400 Millionen Euro. "Die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft von Uniper sind gestellt. Wir sind bereit, zur Beschleunigung der Energiewende beizutragen", betonte er.

Im ersten Halbjahr meldete das Energieunternehmen einen angepassten Nettogewinn von über 1,1 Milliarden Euro, verglichen mit 2,5 Milliarden Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Für das Gesamtjahr erwartet Uniper einen Nettogewinn zwischen 1,1 und 1,4 Milliarden Euro.

Uniper ist der größte Gasgroßhändler in Deutschland

Uniper ist eines der größten Energieunternehmen des Landes und Deutschlands größter Gasgroßhändler. Es beliefert über 1.000 kommunale Versorger und große industrielle Unternehmen. Das Unternehmen betreibt auch viele Kraftwerke in Deutschland und vier weiteren europäischen Ländern, die Strom aus Gas, Kohle, Wasserkraft, Kernenergie und Öl erzeugen. Investitionen in weitere erneuerbare Energien und wasserstofffähige Gas-Kraftwerke sind geplant. Uniper ist auch Deutschlands größter Speicherbetreiber für Erdgas und plant Investitionen in Wasserstoffspeicherung. Es beliefert keine privaten Kunden mit Fernwärme. Uniper beschäftigt weltweit rund 7.200 Mitarbeiter.

Ankündigung

"Die Energiekrise im Jahr 2022 erforderte umfangreiche staatliche Hilfe für Uniper, das nun aufgrund verbesserter finanzieller Lage einesignifikante Rückzahlung dieser Hilfe plant."

"Nach der Energiekrise stellte Deutschland Milliarden bereit, um Uniper zu stabilisieren. Nun bereitet das Unternehmen aufgrund günstiger Geschäftsentwicklungen eine signifikante Rückzahlung der Hilfe vor, was seine Verpflichtung gegenüber dem deutschen Steuerzahler unterstreicht."

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