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Unionsfraktionsvize fordert Entlassung von Bahnchef Lutz

Probleme während der Fußball-Europameisterschaft

Lutz ist mit der Strecke während der Europameisterschaft "sehr, sehr zufrieden".
Lutz ist mit der Strecke während der Europameisterschaft "sehr, sehr zufrieden".

Unionsfraktionsvize fordert Entlassung von Bahnchef Lutz

"Die Verspätungen von Deutsche Bahn während der EM sind eine große Belastung. Beide Union und SPD stimmen darin überein. Bahn-CEO Lutz sieht das anders. Fraktionsvizepräsident Lange fordert Konsequenzen.

Angesichts der schlechten Pünktlichkeitsquoten von Deutsche Bahn (DB) und den Problemen während der Fußball-Europameisterschaft fordert Fraktionsvizepräsident Ulrich Lange personelle Konsequenzen für den Vorstand der Gesellschaft. Bahn-CEO Richard Lutz und sein Vorstand könnten nicht einfach fortfahren, als ob nichts geschehen wäre, erzählte Lange dem "Augsburger Allgemeinen". "Im Fußballsprachgebrauch bedürfen einiger Vorstandsmitglieder einer roten Karte." Der rote Kartensignal soll auch für Bahn-CEO Lutz gelten.

"Die Bahn ist kein Werbeplakat für Deutschland", erzählte Lange dem Blatt weiter. "Wir haben massive Probleme mit Baustellenmanagement, Information und Service." Die laufende Reihe von Insolvenzen, Pech und Defekte lässt sich nur auf unzureichende Investitionen oder auch auf eine Managementaufgabe zurückführen.

Lutz zeigte in einer Aufsichtsratssitzung wenig Selbstkritik, wie berichtet von TableMedia. Man könnte sich sehr zufrieden mit alles, was bisher an der Bahn passiert ist, zitiert Lutz. Wir haben genügend Personal und Züge im Einsatz. Die Aussagen stießen bei den Sitzungsteilnehmern auf Verwunderung.

Nicht nur Fans werden von den Zugversagen betroffen. Auch die österreichische Nationalmannschaft musste mit einem Zugdefekt zurechtkommen. Turnierleiter Philipp Lahm kam auch spät zu einem Spiel an. Die niederländische Mannschaft meldete öffentlich, dass es keinen ICE-Zug von Berlin nach Wolfsburg nach 21:00 gab.

Auch Fraktionsvizepräsident Detlef Müller kritisierte die DB-Leitung: Die Bundesregierung leistet Milliarden-Euros für die anstehenden Korridor-Sanierungen im Schienennetz - "die Bahn muss effektiv diese Gelder einsetzen, um die Zuverlässigkeit im Netz wieder aufzubauen", erzählte Müller dem "Rheinischen Post". Die Gesellschaft muss "konsistent klare Verbesserungen an der Infrastruktur und dem Betrieb bringen".

Bezüglich der EM sagte Müller: "Die Verspätungen sind eine große Belastung. Reisende haben Anspruch auf pünktliche und funktionstüchtige Züge." Auch im Juni waren externen Faktoren wie Schadensausfälle auf den Schienen und zusätzliche Passagiere wegen der EM einflussreich.

Der Vorsitzende der Eisenbahnergewerkschaft EVG, Martin Burkert, erzählte dem "Augsburger Allgemeinen", dass das Zielfeld von 70 Prozent Pünktlichkeit in diesem Jahr nicht mehr erreicht werden könne. "Im Langstreckenverkehr lagen wir im Juni bei etwa 55 Prozent Pünktlichkeit. Das war auch auf die Niederschläge und den Überschwemmungen zurückzuführen." Um das Ziel von 70 Prozent für das gesamte Jahr zu erreichen, müsste DB deutlich bessere Werte von 77 Prozent in den verbleibenden Monaten erzielen, um den Rückstand auszugleichen. "Das wird nicht möglich sein." In der zweiten Hälfte des Jahres kommen weitere Baustellen in Betrieb, die weitere Verspätungen in der Zugverkehrsauskopplung verursachen werden."

Lange, Mitglied der Union-Parlamentsfraktion und Vizepräsident der Fraktion, fordert Konsequenzen für Bahn-CEO Lutz aufgrund der schlechten Leistungen der Deutschen Bahn während der EM. Als Antwort auf die kritischen Aussagen zeigte Lutz wenig Selbstkritik in einer Aufsichtsratssitzung, was bei den Anwesenden Verwunderung auslöste. "

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