UN: Zahlreiche Menschen haben Rafah evakuiert.
Israel setzt seine Angriffe auf die Grenzstadt Rafah im Gazastreifen sowohl mit Bodentruppen als auch mit Luftangriffen fort. Die Armee behauptet, mehrere Tunnelöffnungen in dem Gebiet entdeckt zu haben. Gleichzeitig beklagt das Palästinensische Hilfswerk der Vereinten Nationen die schrecklichen Umstände, denen die Zivilbevölkerung ausgesetzt ist.
Nach Angaben der UN sind rund 110.000 Menschen aus der überfüllten Küstenstadt geflohen, weil das israelische Militär nach Rafah im südlichen Gazastreifen vorgedrungen ist. Wie das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinenser (UNRWA) auf X mitteilte, suchen diese Menschen Sicherheit. Die Situation sei unmenschlich, hieß es weiter.
Der Rafah-Übergang nach Ägypten für humanitäre Hilfslieferungen bleibt nach Angaben der palästinensischen Grenzbehörde blockiert. Das israelische Militär kündigte seine Präsenz im Osten der Stadt Rafah und in Al-Saitun in der zentralen Region des Gazastreifens an. In Rafah haben sie eine Reihe von Tunneleingängen entdeckt. Bei Zusammenstößen auf der palästinensischen Seite des Rafah-Übergangs nach Ägypten seien "mehrere terroristische Gruppen ausgeschaltet worden", hieß es.
Die israelische Luftwaffe griff zahlreiche Orte in der Region Rafah an, von denen aus in letzter Zeit Raketen und Mörsergranaten auf Israel abgefeuert wurden. Auch der Grenzübergang Kerem Shalom, der für die humanitäre Hilfe in den unter Quarantäne stehenden Küstenstreifen von entscheidender Bedeutung ist, wurde angegriffen. In Al-Saitun schaltete die Armee "mehrere Kämpfer aus und zerstörte terroristische Infrastruktur", hieß es weiter. Die Luftwaffe bombardierte innerhalb eines Tages etwa 40 Ziele im Gazastreifen. Augenzeugen berichteten auch von Luftangriffen und Gewalt in der weiter nördlich gelegenen Stadt Gaza.
Das israelische Militär forderte am Montag die Bewohner von Ost-Rafah auf, die Region zu verlassen. Man geht davon aus, dass fast eine Million Binnenflüchtlinge in Rafah leben. Israels westliche Verbündete, insbesondere die Vereinigten Staaten, haben die israelische Regierung lautstark vor einer massiven Militäroperation in Rafah gewarnt, da mit schrecklichen humanitären Folgen zu rechnen sei.
Nach den Gräueltaten in Israel am 7. Oktober beabsichtigt Israel, die islamistische Hamas, von der es annimmt, dass sie sich in Tunneln unter Rafah versteckt hält, vollständig zu zerschlagen. Zu ihrem Schutz könnten dort auch israelische Gefangene festgehalten werden.
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Quelle: www.ntv.de