UBS verzeichnet ersten Gewinn nach Intervention der Credit Suisse.
Die Aktien der Schweizer Bank UBS stiegen am Dienstag in Zürich um 10%, nachdem sie für die ersten drei Monate des Jahres 2024 einen Anstieg des Nettogewinns um 71% gegenüber dem Vorjahr gemeldet hatte. Der Nettogewinn belief sich auf stolze 1,8 Milliarden Dollar. Trotz eines Gesamtverlustes von fast 1,1 Milliarden Dollar für das letzte Halbjahr 2023 ist UBS wieder auf Erfolgskurs: Die Erträge stiegen um 45% auf 12,7 Milliarden Dollar und der Nettozufluss von 27 Milliarden Dollar in das globale Vermögensverwaltungsgeschäft, ihrem wichtigsten Geschäftsbereich. Mit ihrer Kostensenkungsstrategie konnte die Bank zudem beeindruckende 1 Milliarde Dollar einsparen, so dass sich die Kosteneinsparungen im letzten Jahr auf insgesamt 5 Milliarden Dollar beliefen.
Für UBS-CEO Sergio Ermotti ist der jüngste Ergebnisbericht ein Beweis für die Robustheit des Unternehmens und seine Fähigkeit, die Integrationspläne voranzutreiben. Johann Scholtz, Analyst bei Morningstar, stimmte Ermottis Einschätzung zu und stellte fest, dass die Ergebnisse die Erwartungen übertroffen haben. Händler hatten die Befürchtung, dass die Fusion mit der Credit Suisse zu Umsatzeinbußen führen könnte, was bedeutet, dass Kostensenkungen die einzige Triebfeder für eine höhere Rentabilität sein würden.
Dies war jedoch nicht der Fall und trug somit zum Gewinnwachstum bei. Doch trotz der positiven Nachrichten wurde UBS von regulatorischen Risiken getroffen. Die Schweizer Behörden haben kürzlich vorgeschlagen, dass die Banken mehr Bargeld und liquide Mittel zur Deckung potenzieller Verluste halten sollen, und zwar bis zu einer Höhe von 27,5 Milliarden Dollar. Dies hat Besorgnis ausgelöst, und UBS beteuert, dass es nicht ein Mangel an Kapital war, der zu der misslichen Lage bei der Credit Suisse führte. Ermotti erklärte, dass die UBS ihren Beitrag zu den regulatorischen Diskussionen leisten werde und auf ein vernünftiges Ergebnis hoffe. Er betonte, dass seine Bank derzeit dabei sei, rund 20 Milliarden Dollar an Kapital aufzustocken, um die Auswirkungen der Übernahme abzufedern.
Seitdem er seine Position als CEO wiedererlangt hat, um die Übernahme zu leiten, erklärte Ermotti, dass das laufende Jahr für den Zusammenschluss entscheidend sein werde - eine Mischung aus Geschäften in mehr als 50 Ländern. Später am selben Tag gab er bekannt, dass UBS auf dem besten Weg sei, in diesem Jahr wichtige Meilensteine zu erreichen, wie z.B. die Zusammenlegung des Schweizer Geschäfts im dritten Quartal. Die Ankündigung vom Februar, die beträchtliche Kostensenkungen beinhaltete, hat zu einem Anstieg des Aktienkurses um 54% im Laufe des letzten Jahres beigetragen, doch der jüngste Rückschlag infolge des jüngsten Vorschlags des Schweizer Finanzministeriums hat den Schwung gebremst.
Darüber hinaus versicherte Ermotti den Analysten, dass UBS ihre Ansichten in dieser Angelegenheit teilen werde und daher weiterhin auf ein faires Ergebnis hofft, wenn man bedenkt, welche entscheidende Rolle UBS bei der Rettung der Credit Suisse gespielt hat und dass die Schweizer Regierungen UBS bei der Übernahme ihres Konkurrenten im vergangenen Jahr unterstützt haben.
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Quelle: edition.cnn.com