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Überraschend niedriges Arbeitslosenquot in den Vereinigten Staaten

Investoren begrüßten die positive Aussicht der Arbeitsmarktdaten der USA.
Investoren begrüßten die positive Aussicht der Arbeitsmarktdaten der USA.

Überraschend niedriges Arbeitslosenquot in den Vereinigten Staaten

Der US-Arbeitsmarkt zeigte unerwartete Stärke und dämpfte die Erwartungen an aggressive Zinserhöhungen durch die Federal Reserve. Mit einer Zunahme von 254.000 Jobs im September, die die Prognosen deutlich übertraf, nach offiziellen Angaben ohne den Agrarsektor. Wirtschaftsexperten hatten 140.000 Jobs erwartet, revidiert von 159.000 (ursprünglich 142.000) im Vormonat. Die Arbeitslosenquote, die unabhängig berechnet wird, sank im September leicht auf 4,1%.

Viele Marktteilnehmer zogen aus diesen Zahlen den Schluss, dass die Federal Reserve nach der jüngsten Zinserhöhung eine vorsichtigere Haltung einnehmen könnte. Nun werden für die Zinssitzungen im November und Dezember Schritte von einem Viertelpunkt erwartet, anstatt der größeren Reduzierung, die vor den Arbeitsmarktdaten erwartet wurde.

Jens Klatt, Analyst bei dem Online-Broker XTB, sagte, dass die Debatte über eine 'Jumbo-Zinssenkung' von 50 Basispunkten bis zum Jahresende möglicherweise bereits entschieden sei, angesichts dieser Zahlen. Bastian Hepperle, Ökonom bei der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, schlug vor, dass die Bedenken der Federal Reserve bezüglich des Arbeitsmarktes möglicherweise übertrieben seien: "Daher muss sie nicht mit großen Zinserhöhungen eilen."

Nach Abschluss des Zinserhöhungszyklus senkte die Fed den Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf 4,75-5,0%. Fed-Chef Jerome Powell erwartet, dass bei einem erwarteten Wirtschaftswachstum weitere zwei Halbprozent-Punkte Zinssenkungen insgesamt einen halben Prozentpunkt betragen werden. Ein monatlicher Jobzuwachs von etwa 100.000 wird als ausreichend angesehen, um der wachsenden US-Bevölkerung im Arbeitsalter gerecht zu werden.

Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank in Liechtenstein, stellte fest, dass aufgrund ungünstiger Bedingungen im September, einschließlich eines Streiks unter Dockarbeitern an der Ostküste und der Auswirkungen von Hurrikan Helene auf bestimmte Regionen, ein niedrigeres Jobwachstum erwartet wurde. Die überraschende Leistung des Arbeitsmarktes mit über 200.000 neuen Jobs war daher umso bemerkenswerter.

Helaba-Experte: Lohnwachstum bleibt "extrem robust"

Die Zentralbank, die für die Preisstabilität und die Förderung der Vollbeschäftigung zuständig ist, beobachtet Arbeitsmarktdaten und Lohnwachstum genau, um die inflationären Drucke einzuschätzen. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen im September um 0,4% monatlich, revidiert von 0,5% im August. Im Jahresvergleich ergab sich ein Plus von 4,0%, gegenüber 3,9% im August. Experten hatten ein jährliches Wachstum von 3,8% erwartet. Ralf Umlauf, Helaba-Experte, beschrieb das US-Lohnwachstum als "extrem robust", was zu einer erheblichen Reduzierung der optimistischen Erwartungen bezüglich Fed-Zinssenkungen führte.

Der Arbeitsmarktbericht wurde von Aktienmarktinvestoren positiv aufgenommen. Der DAX und der EuroStoxx50 legten jeweils etwa 1% zu und der Dollar-Index stieg um etwa einen halben Prozentpunkt nach dem Bericht, der zuvor nur geringes Wachstum gezeigt hatte. Gold und der Euro hingegen fielen jeweils um etwa einen halben Prozentpunkt, und Investoren verkauften auch Regierungsschuldverschreibungen, was zu einem Anstieg von etwa 0,074% bei der Rendite von 10-jährigen US-Staatsanleihen führte, von etwa 0,07%.

Angesichts der unerwarteten Stärke des US-Arbeitsmarktes könnte es eine Änderung der Zinspolitik der Federal Reserve geben. Marktteilnehmer erwarten nun für die Zinssitzungen im November und Dezember Schritte von einem Viertelpunkt, anstatt der größeren Reduzierungen, die sie zuvor erwartet hatten.

Die starken Arbeitsmarktdaten, einschließlich der Zunahme von 254.000 Jobs und einer Senkung der Arbeitslosenquote, haben Experten veranlasst, die Bedenken der Federal Reserve bezüglich des Arbeitsmarktes in Frage zu stellen und möglicherweise die Erwartungen für aggressive Zinserhöhungen zu reduzieren.

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