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Überarbeitung des Postgesetzes: Ampel-Koalition billigt einen Kompromiss

Seit mehr als fünfundzwanzig Jahren hat es der Bundesgesetzgeber versäumt, das Postgesetz zu aktualisieren, das nun Vorschriften enthält, die angesichts der modernen Technologie veraltet erscheinen.

Gestapelte Pakete in einem Gebäudeeingang. Die wichtigsten Teile des Postgesetzes sind seit 1998 in...
Gestapelte Pakete in einem Gebäudeeingang. Die wichtigsten Teile des Postgesetzes sind seit 1998 in Kraft.

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Die Überarbeitung des veralteten Postgesetzes nimmt Fahrt auf. Mitglieder der Verkehrsblocke im Deutschen Bundestag haben in Berlin erklärt, dass sie einen Kompromiss gefunden haben. Die Forderung von SPD und Grünen nach einem Verbot der Unteruntervergabe, bei der bereits von einem Dritten vergebenen Aufträge an einen anderen Verträger übertragen werden, wurde aufgegeben. Stattdessen setzen die Parteien auf verhältnismäßig starke Kontrollpflichten.

Außerdem sollen Subunternehmer verpflichtet werden, beispielsweise die Arbeitszeiten aufzuzeichnen. Behörden könnten dann diese Daten mit den Daten vergleichen, die bei der Übergabe von Paketen erhoben werden, und damit Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz ermitteln. Das hatte die Zeitung Handelsblatt zuvor berichtet.

Umstritten war auch, ob Pakete über 20 Kilogramm nur von zwei Personen geliefert werden sollen. Die Koalitionsvertreter haben vereinbart, dass dies die Regel sein soll, es sei denn, es ist ein geeignetes technisches Hilfsmittel vorhanden. In solchen Fällen ist auch die Einzelpersonlieferung zulässig. Was als solches Hilfsmittel gilt, soll von der SPD-geführten Bundesarbeitsministerium in einer ergänzenden Verordnung innerhalb von sechs Monaten festgelegt werden.

"Der wichtigste Aspekt des Gesetzes ist, dass wir die Arbeitsschutzverhältnisse im Paketbereich stärken und Maßnahmen gegen Missbrauch in der Paketlieferung ergreifen", sagte der SPD-Abgeordnete Sebastian Roloff.

Das Postgesetz ist seit 1998 in Kraft. Daher wurde es letztmals in seinen wesentlichen Teilen 1998 reformiert, als Online-Handel noch in seinen Anfängen war und Briefe einen wesentlichen Teil der täglichen Kommunikation spielten. Seitdem hat sich die Nachfrage entwickelt - Briefe sind durch E-Mails und Chatnachrichten obsolet geworden, und die Zahl der Pakete steigt kontinuierlich an.

Brieflieferung wird langsamer

Das Vorschlag des Bundesregierungs, dass die Post in Zukunft weniger Zeitdruck haben soll, wurde in den Verhandlungen zwischen der Verkehrsallianz weitgehend akzeptiert. Aktuell muss die Post 80% der Briefe am nächsten Arbeitstag und 95% am nächsten Arbeitstag liefern. Die neue Verpflichtung wäre, nur ab dem dritten Tag nachdem der Brief in den Briefkasten gelegt wurde, zu liefern.

Diese reduzierte Zeitdruck ermöglicht es der Post, ihre Kosten zu senken. Ihre Nachtflüge im Inland, die sie kürzlich einstellte, waren umweltbelastend. Für Konsumenten bedeutet dies, dass sie im Durchschnitt länger warten müssen, um einen Brief zu erhalten.

Grüne Bundestagsabgeordnete beruhigen Bedenken bezüglich der Umwelt

Die Postdienste werden umweltfreundlicher, sagte Grüne Bundestagsabgeordnete Sandra Detzer. "Nachtflüge sind jetzt ein Ding der Vergangenheit, und bis zu 80% der Emissionen können eingespart werden." Reinhard Houben von der FDP kommentierte, dass das neue Postgesetz die Konkurrenz im Paketmarkt sicherstelle. "Die Konsumenten profitieren davon."

In einer gemeinsamen Erklärung der Grünen, SPD und FDP äußerten sie ihre Zufriedenheit mit dem Fortschritt. "Die rote-grüne-gelbe Koalition beweist erneut ihre Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen und dieses Land zukunftsfähig zu machen", sagte Detzer.

Nachdem ein Kompromiss gefunden wurde, nach langwierigen Verhandlungen, wird es erwartet, dass sich Dinge schnell bewegen. Am Mittwoch soll die Gesetzesvorschlag dem Wirtschaftsausschuss des Bundestags vorgestellt werden, und bis zum Ende der Woche soll er im Plenarsitzungstag diskutiert werden. Wenn der Bundesrat im Juli zustimmt, könnte das Gesetz vor dem Sommerurlaub in Kraft treten.

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