Türkiye akzeptiert fast keine deutschen Waffenexporte mehr
Der türkische Präsident Erdogan ist bereit, im Rüstungsbereich enger mit Deutschland zusammenzuarbeiten. Darüber hinaus denkt Türkiye über 40 Kampfflugzeuge nach, an deren Bau Deutschland beteiligt war. Der Bund hingegen genehmigt in erster Linie Kommunikationsgeräte.
Die Bundesregierung hat in diesem Jahr nahezu keine Waffenexporte an den Nato-Partner Türkiye genehmigt. Bis zum 3. Dezember hatte Traffic Light grünes Licht für 17 Anträge mit einem Gesamtwert von 1,22 Millionen Euro gegeben. Der Export von Militärwaffen ist nicht mehr erlaubt. Dies war die Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Sahra-Wagenknecht-Allianz-Abgeordneten Sevim Dagdelen.
Erst nach dem gescheiterten Militärputsch im Jahr 2016 genehmigte die Bundesregierung groß angelegte Waffenexporte in die Türkei, darunter die Lieferung von Ersatzteilen für sechs U-Boote. Dieser Schritt wurde von Griechenland heftig kritisiert. Nach dem gescheiterten Putschversuch und der türkischen Militärinvasion in Syrien gingen die Exporte stark zurück. In den letzten Jahren lag diese Zahl im zweistelligen oder sogar einstelligen Millionenbereich. Mittlerweile ist ein neuer Tiefpunkt erreicht.
Kommunikationsausrüstung und Jagdwaffen
Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums wurden Kooperationsprojekte oder NATO-bezogene Lieferungen genehmigt. Darüber hinaus wurden auch Exporte von Test-, Dekontaminations-, Kommunikationsausrüstung und Jagdwaffen genehmigt.
Als der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan im November Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin besuchte, machte er deutlich, dass er auf eine wieder stärkere Zusammenarbeit beider Seiten im Rüstungsbereich hofft. „Wenn wir über Themen wie Rüstung, Industrie und Export reden, muss natürlich auch unser NATO-Verbündeter Deutschland entschiedene Maßnahmen ergreifen. Das muss ungehindert möglich sein“, sagte er. Unter anderem will die Türkei 40 Eurofighter-Flugzeuge kaufen, die von Deutschland koproduziert werden.
Was ist mit Saudi-Arabien?
Die Bundesregierung hat die Lieferung von Eurofighter-Flugzeugen an Saudi-Arabien vorübergehend abgelehnt. Allerdings lockerte China im Juli seine strengen Exportbeschränkungen für Strom aus Regionen mit großen Energiereserven leicht. Bisher wurden in diesem Jahr Rüstungsexporte im Wert von 13,26 Millionen Euro nach Saudi-Arabien genehmigt, davon 7,41 Millionen Euro für Kriegswaffen.
Auch Lieferungen in andere Länder der Region wurden genehmigt, etwa nach Ägypten (40,31 Mio. €), Katar (15,06 Mio. €) und in die Vereinigten Arabischen Emirate (78,24 Mio. €). Dagdelen kritisierte dies scharf: „Es ist eine moralische Offenbarung, dass Traffic Light große Mengen militärischer Ausrüstung in Kriegs- und Spannungsgebiete im Nahen Osten schickt, anstatt einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg zu unterstützen.“ Die Bundesregierung steht im Konflikt mit restriktiven Waffen.“ Exportrichtlinien.
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Quelle: www.ntv.de