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Tupperware hat finanzielle Schwierigkeiten und ist in einer Konkurs-ähnlichen Situation.

Tupperware bietet jetzt umfassend mehr als nur Behälter zum Aufbewahren von Lebensmitteln an.
Tupperware bietet jetzt umfassend mehr als nur Behälter zum Aufbewahren von Lebensmitteln an.

Tupperware hat finanzielle Schwierigkeiten und ist in einer Konkurs-ähnlichen Situation.

Tupperware, bekannt für seine Lebensmittelbehälter und beliebte Verkaufsveranstaltungen, hat in den USA Insolvenz angemeldet. Die Anmeldung erfolgte in Delaware, und obwohl der Name des Unternehmens erhalten bleibt, stehen umfangreiche Änderungen der Geschäftsabläufe bevor.

Tupperware befindet sich derzeit in einem Streit mit wichtigen Gläubigern, die unbezahlte Schuldverpflichtungen und Ansprüche auf große Teile des Unternehmens als Gründe anführen. Die Geschäftsleitung beantragt Schutz durch Insolvenzverfahren nach Chapter 11 in den USA. Das Ergebnis bleibt abzuwarten.

Während dieser Zeit plant Tupperware, seinen Betrieb fortzusetzen, und sucht aktiv nach einem potenziellen Käufer. Unter seinen internationalen Tochtergesellschaften hat nur Tupperware Products AG mit Sitz in der Schweiz ebenfalls Insolvenz angemeldet. Die meisten Gläubiger haben ihren Sitz in den USA, wobei einer aus der Schweiz stammt. Es ist unklar, wie diese Insolvenz deutsche Verbraucher betrifft, da Anfragen an die deutsche Tupperware-Tochtergesellschaft unbeantwortet geblieben sind.

Tupperware ringt seit einiger Zeit mit finanziellen Schwierigkeiten. Verhandlungen mit Gläubigern, denen Tupperware Hunderte von Millionen Dollar schuldet, dauern bereits seit Monaten an.

Schuldenstreit

Laut der Geschäftsleitung hat eine Gruppe von Gläubigern Schuldpapiere zu einem günstigen Preis erworben, indem sie zwischen 3-6 Cent pro Dollar Schulden bezahlten. Dieser starke Abschlag resultiert aus der Unsicherheit über die Zukunft von Tupperware. Für 15-30 Millionen Dollar hätten diese Gläubiger effektiv einen beträchtlichen Teil der Gesamtverschuldung von rund 812 Millionen Dollar gesichert.

Das Unternehmen erwartet, dass die Gläubiger versuchen werden, die Insolvenzverfahren zu stören, um die Kontrolle über Tupperware zu erlangen. Die Geschäftsleitung beabsichtigt, den Verkauf des Unternehmens innerhalb von 30 Tagen abzuschließen und hat 7,4 Millionen Dollar für diesen Zweck zur Verfügung gestellt.

Im vergangenen Jahr äußerte Tupperware Bedenken bezüglich seiner Fähigkeit, das Unternehmen aufrechtzuerhalten, aufgrund seiner prekären finanziellen Situation. Das Unternehmen hat seit 2022 keine Finanzberichte mehr veröffentlicht, als der Umsatz auf 1,3 Milliarden Dollar gesunken war - ein Rückgang von 42 Prozent im Vergleich zu fünf Jahren zuvor. Wettbewerber, Online-Handel und Lebensmittellieferdienste haben Tupperware unter Druck gesetzt und Fragen über sein veraltetes Geschäftsmodell aufgeworfen.

Laut Gerichtsunterlagen in Delaware hat Tupperware einen geschätzten Nettovermögen zwischen 500 Millionen und 1 Milliarde Dollar, aber Verbindlichkeiten im Bereich von 1 Milliarde bis 10 Milliarden Dollar. Das Unternehmen hat zwischen 50.000 und 100.000 Gläubiger.

Tupperware-Partys: Ursprung des Erfolgs, anschließender Niedergang

Der Name "Tupperware" ist in Deutschland synonym mit Lebensmittelbehältern. Das Unternehmen florierte durch den direkten Verkauf über Tupperware-Partys. Berater demonstrierten die Produkte bei Veranstaltungen zu Hause, wobei die Gastgeber Rabatte erhielten und die Berater Provisionen verdienten.

Tupperware behauptet, dass etwa 90 Prozent seiner Verkäufe aus Direktmarketing stammen. Allerdings führte die starke Konzentration auf diese langjährige Erfolgsformel zu verpassten Gelegenheiten im Online-Handel und anderen Bereichen, wie der Restrukturierungschef Brian J. Fox in den Insolvenzpapieren feststellte.

Tupperware expandierte erstmals 2022 in den Online-Verkauf, einschließlich Amazon, und tauchte auch in den Regalen von Einzelhändlern wie Target in den USA auf. Die Geschäftsleitung bedauerte, dass viele Verbraucher zwar von Tupperware-Produkten wussten, jedoch Schwierigkeiten hatten, Kaufmöglichkeiten zu finden.

"Die Party ist vorbei"

Tupperware beschäftigt 5.450 Mitarbeiter in 41 Ländern sowie geschätzte 465.000 unabhängige Verkaufsberater. Die Anzahl der Berater ist nach Warnungen über wirtschaftliche Herausforderungen gesunken, wie Tupperware angibt. Schlagzeilen wie "Die Party ist vorbei" haben unter den Beratern Unruhe verursacht.

Die Wurzeln von Tupperware liegen im Plastik. Der Gründer Earl Tupper begann 1938 ein Plastikunternehmen und produzierte während des Zweiten Weltkriegs Gegenstände wie Gasmasken. Nach dem Krieg hatten Plastikhersteller eine überschüssige Kapazität. Tupper experimentierte und entwickelte schließlich ein robustes und ästhetisch ansprechendes Plastik, das für Lebensmittelbehälter geeignet war. Die zweite Innovation war der luftdichte Verschluss am Deckel, der überschüssige Luft aus dem Behälter verdrängte.

Zunächst setzte Tupper auf traditionellen Einzelhandel - sogar mit einem Geschäft auf der Fifth Avenue in New York. Dann entdeckte eine alleinerziehende Mutter aus Detroit namens Brownie Wise die Produkte. Sie продвинула Tupperware-Behälter bei Veranstaltungen mit Demonstrationen. Die Strategie funktionierte, und 1951 verließ Tupper den traditionellen Einzelhandel zugunsten von Wise und machte sie zur Marketingleiterin.

In letzter Zeit wurde Tupperware von "Anti-Plastik-Gefühlen" - BedenkenRegarding the potential leaching of chemical compounds from plastic into food - betroffen.

In der Insolvenzanmeldung in Delaware führte Tupperware seine internationale Tochtergesellschaft Tupperware Products AG mit Sitz in der Schweiz als einen seiner Gläubiger auf. Trotz finanzieller Schwierigkeiten und der Insolvenzanmeldung in Delaware setzt Tupperware seinen Betrieb fort und sucht aktiv nach einem potenziellen Käufer, um Störungen durch Gläubiger zu vermeiden.

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