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Trends bei Tarifstreitigkeiten im öffentlichen Dienst

Beschäftigte im öffentlichen Dienst fordern seit Wochen mit Warnstreiks und Kundgebungen Lohnerhöhungen. Mittlerweile laufen erneut Verhandlungen. Ein Durchbruch scheint möglich – aber nicht sicher.

Frank Wernicke, Vorsitzender der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Foto.aussiedlerbote.de
Frank Wernicke, Vorsitzender der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Foto.aussiedlerbote.de

Verhandlungen - Trends bei Tarifstreitigkeiten im öffentlichen Dienst

Entwicklungen im Tarifstreit im öffentlichen Dienstleistungssektor der Länder: Zu Beginn der erwarteten Schlussrunde haben die Arbeitgeber einen Vorschlag angekündigt und ihre Kompromissbereitschaft zum Ausdruck gebracht. „Unser Ziel ist es, dass wir innerhalb dieser Tage oder sogar bis zum Wochenende eine Einigung erzielen können“, sagte Landesverhandlungsführer Andreas Dressel, Finanzsenator aus Hamburg, vor Beginn der Gespräche am Donnerstag in Potsdam. Die Vorschläge der Staaten sollten diesem Zweck dienen. „Wir sind kompromissbereit und bereit, zu einem Ergebnis zu kommen.“

Verdi-Chef Frank Wernecke sagte: „Selbstverständlich wollen wir ein Ergebnis.“ Das könne in der aktuellen dritten Verhandlungsrunde gelingen oder auch nicht. Andernfalls würden die Tarifverhandlungen fortgesetzt, „bis wir ein für die Arbeitnehmer akzeptables Ergebnis erzielen“. Die Tarifverhandlungen könnten bei Bedarf im nächsten Jahr fortgesetzt werden.

Ulrich Silberbach, Vorsitzender des Beamtenbundes dbb, mahnte: „Ich hoffe, dass die Arbeitgeber erkannt haben, dass genug Druck im Kessel ist.“ Gelingt es beiden Seiten nicht, in Potsdam eine Lösung zu finden, droht eine vierte Runde Verhandlungen sind möglich. „Die Frage ist, ob das tatsächlich etwas bringt“, sagte Silberbach. Andernfalls könnte auch eine Streikabstimmung über einen Pflichtstreik folgen.

Werneke: Länder diskriminieren nicht

In den letzten Wochen sind Mitarbeiter an Universitäten, Universitätskliniken, Gefängnissen und Verwaltungsabteilungen in Warnstreiks getreten, um Gehaltserhöhungen zu fordern. Wie schon in früheren Tarifauseinandersetzungen zwischen Bund und Kommunen fordern die Gewerkschaften eine Erhöhung der Einnahmen um 10,5 Prozent, mindestens aber um 500 Euro. Wernecke machte deutlich, dass für ihn die April-Vereinbarung zwischen Bund und Kommunen der „Goldstandard für diese Tarifverhandlungen“ sei. „Es gibt keine Beweise dafür, dass Staatsbedienstete schlechter bezahlt werden als Bundes- und Kommunalbedienstete.“

Dressel kündigte an, ab April eine Struktur für die Qualifikationen im öffentlichen Dienst auf Bundes- und lokaler Ebene einführen zu wollen. Der Vorsitzende der deutschen Landestarifverbände (TdL) wies darauf hin, dass die Arbeitnehmer damals zunächst „große Einmalzahlungen“ erhielten, die auch einzelne Stufen aufwiesen und dann linear anstiegen. „Diese Struktur haben wir uns auch vorgestellt.“

Die damalige Vereinbarung sah steuer- und steuerfreie Sonderzahlungen in Höhe von insgesamt 3.000 € vor, beginnend mit einem Grundbetrag von 200 € und dann um 5,5 % steigend. Diese Verhandlungsrunde war ursprünglich auf zwei Tage angesetzt, es wird jedoch davon ausgegangen, dass sie bis zum Wochenende verlängert wird.

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Quelle: www.stern.de

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