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Thüringer Wahlergebnisse: CDU führt in der Wählergunst.

Partei Alternative für Deutschland gewinnt an Unterstützung

In der Landeshauptstadt Erfurt wurde unter anderem der Oberbürgermeister neu gewählt.
In der Landeshauptstadt Erfurt wurde unter anderem der Oberbürgermeister neu gewählt.

Thüringer Wahlergebnisse: CDU führt in der Wählergunst.

Thüringen hat eine Entscheidung getroffen. Die Gesamtzahl der Wähler ist niedriger als vor fünf Jahren. Die CDU reitet derzeit auf einer Erfolgswelle und sichert sich in den Großstädten Spitzenplätze. Die AfD hinkt dagegen typischerweise hinterher, die Linkspartei steht vor einer düsteren Zukunft, und ein Rechtsextremer kann feiern.

Die letzten drei Monate vor der Landtagswahl in Thüringen waren von einem großen Wahlkampf geprägt. Über 1,7 Millionen Menschen waren aufgerufen, kommunale Abgeordnete und Spitzenpolitiker zu wählen. Die Kommunalwahl ist ein wichtiger Gradmesser, insbesondere für das Abschneiden der vom Landesverfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften AfD und ihres Vorsitzenden Björn Höcke. Bei der Thüringer Kommunalwahl kämpft mit der Sahra Wagenknecht Allianz (BSW) ein Neuling um den Einzug in den Herbst-Landtag. Die Vorfreude auf die Ergebnisse ist groß, denn die Wahllokale schlossen um 18 Uhr, der Wahlserver des Statistischen Landesamtes stürzte gegen 22 Uhr für einige Minuten ab.

Der Andrang war um 18 Uhr groß, in einigen Wahllokalen konnten die Wähler noch ihre Stimme abgeben. Zuvor hatte die "Thüringische Allgemeine Zeitung" über lange Schlangen und fehlende Stimmzettel in Jena berichtet. Dort mussten vor allem in größeren Bezirken mehr Wahlkabinen aufgestellt werden. "In Winzerla war der Andrang so groß, dass wir Wahlzettel nachliefern mussten", sagte der dortige Kreiswahlleiter Matthias Bettenhauser. Auch in der Jenaer Innenstadt mussten Wahlzettel angeliefert werden.

Bis 16 Uhr lag die Wahlbeteiligung nach Angaben der "Leipziger Volkszeitung" (LVZ) bei nur 46,2 Prozent. Das ist etwas weniger als zum gleichen Zeitpunkt bei den Kommunal- und Europawahlen 2019 (48,5 Prozent). Zuvor war eine höhere Wahlbeteiligung als vor fünf Jahren prognostiziert worden. Rund 30.000 Wahlhelfer sind im Einsatz und werden in den kommenden Stunden die Stimmen auszählen.

CDU dominiert im Suhler Rathausrennen

Der erste Buergermeister steht bereits fest: In der Gemeinde Altenbeuthen, die zum Landkreis Saalfeld-Rudolstadt gehört, waren gegen 20.30 Uhr alle Stimmen ausgezählt, wie der MDR mitteilte. 75,5 Prozent entfielen auf den unabhängigen Kandidaten Lothar Linke, Wolfram Henrik von der CDU erhielt 24,5 Prozent.

In der Landeshauptstadt Erfurt liegt der CDU-Kandidat Andreas Horn mit 27,5 Prozent der ausgezählten Stimmen in Führung. Andreas Bausewein von der SPD liegt mit 22,2 % der Stimmen zurück. Stefan Möller, der Kandidat der AfD, liegt mit 18,9 % auf dem dritten Platz.

In der 37.000-Einwohner-Stadt Suhl läuft die Auszählung reibungslos. Um 18:35 Uhr waren bereits 18 der 40 Wahlbezirke ausgezählt. Der CDU-Kandidat André Knapp scheint mit 82,2 % der Stimmen eine neue Amtszeit als Bürgermeister sicher zu haben. Der Kandidat der Linken, Steffen Hartwig, liegt mit 17,8 % an zweiter Stelle.

In Weimar ging die Auszählung zügig voran. Der Amtsinhaber Peter Kleine, CDU-Mitglied, wird wieder ins Rathaus einziehen. Kleine lag schon vor der Auszählung der Briefwahlstimmen mit über 70 % der Stimmen klar in Führung und war schon früh im Rennen unschlagbar. Stefan Giebel von der Linken liegt derzeit mit rund 10 % der Stimmen auf dem zweiten Platz. Kein Kandidat der AfD hat sich an der Stadtratswahl beteiligt.

Die Linkspartei schneidet allgemein nicht gut ab, aber es gibt einen Lichtblick für sie bei der Bürgermeisterwahl in Sömmerda. Amtsinhaber Ralf Hauboldt erhielt 42,1 % der Stimmen, während Bastian Wulf von der CDU auf 28,7 % kam. Beide Kandidaten werden wahrscheinlich in eine Stichwahl kommen, da der AfD-Kandidat Michael Bellstedt nur 23,3 % der Stimmen erhielt.

Die AfD steht insgesamt vor Herausforderungen. Mit ihrem Abschneiden bei der Kreistagswahl im Ilm-Kreis kann sie jedoch zufrieden sein. Der Olympia-Bobfahrer André Lange tritt möglicherweise in einer Stichwahl gegen die Amtsinhaberin Petra Enders an. Lange, der von der CDU als unabhängiger Kandidat aufgestellt wurde, liegt nach Auszählung von 43 der 136 Wahlbezirke mit 23,2 % der Stimmen auf dem dritten Platz. Der AfD-Kandidat Ralf Gohritz liegt mit 26,4 % der Stimmen auf dem zweiten Platz. Enders hingegen liegt mit 45,2 % der Stimmen vorn.

Bitte beachten Sie: Alle diese Zahlen und Ergebnisse können sich im Laufe der Auszählung noch ändern.

Bei den jüngsten Kommunalwahlen gab es einige interessante Entwicklungen. Im Kyffhäuserkreis hat die AfD einen schweren Stand. Wie der MDR berichtet, sind 67 von 119 Wahlbezirken ausgezählt. Die SPD-Kandidatin Antje Hochwind-Schneider liegt mit 44,2 Prozent der Stimmen in Führung. Der Kandidat der AfD, Andreas Hartung-Schettler, liegt mit 35,2 % zurück, Sven Osterheld von der CDU folgt mit 20,5 %. Die Wahlbeteiligung lag bei 54,9 %.

Auch im Altenburger Land hat die AfD die Führung übernommen. Nach der Auszählung von 60 der 104 Wahlbezirke liegt Heiko Philipp mit 45,2 % der Stimmen vorn. Uwe Melzer von der CDU kommt auf 39,5 %, der Kandidat der Linken, Frank Tempel, auf 14,5 %.

Im Landkreis Hildburghausen könnte mit Tommy Frenck ein Rechtsextremist in die Stichwahl um den Landratsposten kommen. Der MDR berichtet, dass Frenck nach Auszählung von 89 der 128 Wahlbezirke 24,9 Prozent der Stimmen erhalten hat und auf dem zweiten Platz liegt. Der Kandidat der Freien Wähler, Sven Gregor, kommt auf 44 Prozent der Stimmen, Dirk Lindner von der CDU liegt mit 22,8 Prozent zurück.

In der Wintersportstadt Oberhof ist ein neuer Bürgermeister gewählt worden. Daniel Fischer, ein parteiloser Kandidat, erhielt nach Auszählung aller 800 Stimmen satte 95,2 % der Stimmen. Er hatte keinen Gegenkandidaten, aber überraschenderweise haben 37 Wählerinnen und Wähler trotzdem verschiedene Namen auf ihren Stimmzetteln angekreuzt.

Hier ist eine lustige Geschichte: Fretterode im Eichsfeldkreis hatte keinen Bürgermeisterkandidaten. Der ehrenamtliche Bürgermeister, Mike Gunkel, trat nicht an. Die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler schrieb dennoch Gunkels Namen auf ihren Stimmzettel und gab ihm sage und schreibe 71,6 % der Stimmen.

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Quelle: www.ntv.de

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