Terrorbedrohung bei Fußball-Europameisterschaften, enthüllt Buschmann
Justizminister Buschmann genießt lieber Fußballspiele, als sich mit möglichen Anschlägen des IS zu beschäftigen, aber er erkennt die Schwere der Bedrohung an. Die Eskalation der Konflikte im Gaza-Streifen und in der Ukraine verstärke die allgemeinen Sicherheitsbedenken nur noch, so der FDP-Politiker.
Marco Buschmann, Justizminister, äußerte sich besorgt über mögliche Anschläge während der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Er wies darauf hin, dass Gewalttätigkeiten während wichtiger globaler Sportereignisse ein erhöhtes Risiko für Terrorismus mit sich bringen. Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sowie die Situation im Gazastreifen verkomplizieren die Sicherheitslage zusätzlich. Vor kurzem wurden zwei deutsch-russische Personen vom Generalbundesanwalt festgenommen, weil sie Anschläge auf deutsche Infrastrukturen geplant haben sollen. "Wir müssen uns weiterhin auf Sabotagefälle einstellen", so Buschmann.
In einem anderen Zusammenhang weist der Minister darauf hin, dass die Situation im Nahen Osten eine andere Art von Risiko darstellt. Seit dem Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober ist die Stimmung in Deutschland angespannt. Jüdische Einrichtungen sind mehr Angriffen und Drohungen ausgesetzt als zuvor. "Es gab Fälle von geplanten Anschlägen der Hamas auf jüdische Einrichtungen in Deutschland", so Buschmann. "Deshalb müssen wir besonders wachsam sein."
Zu den Drohungen des IS, dessen afghanischer Ableger sich zu Anschlägen auf Stadien in Dortmund, München und Berlin bekannt hat, erklärte Buschmann: "Die Terroristen versuchen, ein Klima der Angst zu schaffen und unsere Rechtsordnung und Lebensweise unter Druck zu setzen. Ich vertraue aber den Sicherheitsbehörden unseres Landes, und wir werden nicht zulassen, dass sie unseren Alltag stören."
Buschmann ist überzeugt, dass eine verstärkte Grenzsicherung die Sicherheit erhöhen wird. Die Kontrollen an den Binnengrenzen seien deutlich verbessert worden, was sich positiv auf die Bekämpfung des Menschenhandels auswirke. "Strengere Grenzkontrollen können ein wirksames Instrument sein, um die Sicherheit von Großveranstaltungen wie der Fußball-Europameisterschaft zu erhöhen", sagte er.
Obwohl der Justizminister der Notwendigkeit einer verstärkten Präsenz von Videoüberwachung widerspricht, glaubt er an deren möglichen Einsatz unter bestimmten Umständen. "Ich möchte keine Welt, in der man sein Haus nicht mehr verlassen kann, ohne gefilmt zu werden - das wäre ein Szenario, das einem Überwachungsstaat gleichkäme", so Buschmann. "Dennoch denke ich, dass Videoüberwachung an Orten mit hoher Kriminalität unter bestimmten Bedingungen sinnvoll sein kann." Im Hinblick auf die Europameisterschaft sieht er keine rechtlichen Schritte gegen die Videoüberwachung, insbesondere die biometrische Überwachung, vor.
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Quelle: www.ntv.de