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Tätowierungen erhöhen möglicherweise das Risiko, an Krebs zu erkranken.

Analyse erforscht möglichen Zusammenhang

Die Tinte unter der Haut kann Infektionen, Fremdkörperreaktionen und Allergien auslösen. Aber auch...
Die Tinte unter der Haut kann Infektionen, Fremdkörperreaktionen und Allergien auslösen. Aber auch Krebs?

Tätowierungen erhöhen möglicherweise das Risiko, an Krebs zu erkranken.

Einige Menschen tragen Tätowierungen, um ihre einzigartigen Persönlichkeiten zu zeigen, andere sehen sie als reizvollen Modetrend und für einige ist es nur ein Symbol für ihre Jugend: Tätowierungen. Die Körperbemalung wird immer beliebter. Aber könnten Tätowierungen unsere Gesundheit schaden? Eine pionierende Studie bietet erste Einblicke.

Bisher war bereits angedeutet, dass mögliche Risiken wie Infektionen und Allergien bestehen könnten. Die langfristigen Gesundheitsfolgen von Tätowierungen hatten jedoch weitgehend unerforscht geblieben. Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Universität Lund in Schweden entschloss sich, die mögliche Verbindung zwischen dem weltweiten Aufschwung von Tätowierungen und einem rätselhaften Anstieg an Lymphknotenkrebs (Lymphom) zu untersuchen.

Um ihre Studie durchzuführen, analysierten die Wissenschaftler Daten von 11.905 Personen, darunter 2.938 Personen im Alter von 20 bis 60 Jahren, die an Lymphom diagnostiziert worden waren. Unter ihnen lag der Anteil der Tätowierten bei 21%, im Vergleich zu 18% ohne Lymphom. Das Ergebnis: "Nach unserer Analyse, berücksichtigend andere bedeutende Faktoren wie Rauchen und Alter, stellten wir fest, dass Menschen mit Tätowierungen einen 21% höheren Risiko für Lymphom hatten", teilen die Autoren.

"Das Bild ist komplexer als wir anfangs angenommen haben"

Der Grund für das Phänomen bleibt ungeklärt. Dennoch scheint die Größe des Tätowierungsdesigns keine Rolle spielen zu können. "Es ist möglich, dass eine Tätowierung, unabhängig von ihrer Größe, eine leichte Entzündung im Körper auslöst, die Krebs verursachen könnte", erklärt Studienautorin Christel Nielsen in einer Erklärung der Universität. "Das Bild ist komplexer als wir anfangs angenommen haben."

Gelegentlich bekommen Menschen ihre erste Tätowierung in ihrer Jugend, was bedeutet, dass ihre Körper seit langem mit Tätowierungs-Tinte gefüllt sind. Vorherige Studien haben bestätigt, dass Tätowierungs-Tinte und giftige Stoffe durch den Körper als kleine Partikel zirkulieren. "Wir wissen, dass sobald die Tätowierungs-Tinte in die Haut injiziert wird, das Körper sie als ein fremdes Objekt wahrnimmt, das nicht dort gehören sollte, und die Immunabwehr aktiviert", erklärt Christel Nielsen. "Die theoverwhelming majority of the ink is transported from the skin to the lymph nodes, where it remains."

Keine Alarmierung notwendig

Es gibt keinen Grund, dass Menschen mit Tätowierungen sich alarmieren müssen, meinen Gesundheitsexperten. "Es wäre falsch zu behaupten, dass jemand, der eine Tätowierung bekommt, 20% wahrscheinlicher ist, an diesen Lymphomen zu erkranken", erklärt Toxikologe Jan G. Hengstler in einem Interview mit ntv/RTL. Die Studie liefert Hinweise, aber eine sichere Aussage kann nicht getroffen werden. Deshalb müssen weitere wichtige Faktoren, wie genetische Vorbelastungen oder andere Umweltfaktoren, nicht außer Acht gelassen werden.

Zudem haben die Autoren hervorgehoben, dass sie nur eine Korrelation hergestellt haben, nicht eine Ursache. Deshalb ist eine tiefergehende Analyse notwendig. Ihr Ziel ist es nicht, Menschen davon abzuhalten, Tätowierungen zu bekommen, sondern darauf hinzuweisen, wie wichtig ein sicheres Tätowierungsverfahren ist. "Es ist wichtig, dass Menschen auf die möglichen Auswirkungen von Tätowierungen auf ihre Gesundheit achten und ihren Arzt konsultieren, wenn sie Symptome bemerken, die mit der Tätowierung in Zusammenhang stehen", erklären die Forscher.

Verbot von schädlichen Chemikalien und Pigmenten

Seit langer Zeit interessieren Wissenschaftler die möglichen karzinogene Eigenschaften von Tätowierungen. Trotzdem gibt es keinen beweisbaren Beweis für diese Behauptung. Chronische Erkrankungen wie Krebs entwickeln sich nicht sofort nach der Exposition. Deshalb ist es schwierig, eine Verbindung mit Tätowierungen festzustellen. Dennoch ist es sicher, dass die Tinte unter der Haut in den Körper eindringt und Infektionen, Hypersensitivitätsreaktionen und Allergien verursachen kann. Diese können unmittelbar nach der Tätowierung auftreten.

Seit langer Zeit sind mehr als 4000 Chemikalien in Tätowierungs-Tinte in der Europäischen Union verboten. Neuestens wurden die Pigmente "Blue 15:3" und "Green 7" aus dem Umlauf genommen. Sie waren auch Bestandteil vieler gemischter Farben. Das Tätowierungs-Ink besteht zudem aus anderen Stoffen wie Konservierungsstoffen oder Zusätzen. Die langfristigen Folgen sind weitgehend unerforscht. Keine Studien wurden durchgeführt.

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