TV-Experte Doc Esser - Symptome verschwunden, aber immer noch schwach: Wie soll ich mich verhalten, wenn ich an COVID-19 erkrankt bin?
Viele Menschen erleben derzeit einen milden Verlauf von COVID-19. Doch selbst wenn die Symptome verschwinden, sieht der Körper oft nicht gesund aus. Alltägliche Aufgaben wie der Wocheneinkauf werden plötzlich stressig.Das ist völlig normal. Es gibt keine Krankheit, die so weit fortgeschritten ist, dass ich nach der Genesung sofort zu meinem alten Ich zurückkehre. Sogar ein wöchentlicher Einkaufsbummel kann ermüdend sein – und das sollte auch so sein. Aber es war auch ein Signal meines Körpers, dass ich mir Zeit lassen sollte. Wer sich erst kürzlich von einem Infekt erholt hat, sollte die erste Woche nach der Genesung nutzen, um langsam wieder in den Alltag einzusteigen. Ich bin wahrscheinlich immer noch etwas müde und erschöpft. Aber es sollte von Tag zu Tag besser werden. Ich sollte also jeden Tag ein bisschen mehr schaffen können.
Was ist mit Bewegung?Eine grobe Faustregel ist, nach dem vollständigen Abklingen der Symptome sieben bis zehn Tage Ruhe einzulegen. Dies gilt erst nach der Heilung, es sollten also eigentlich keine Beschwerden mehr vorhanden sein. Der Start sollte moderat sein: Hobbysportler sollten beispielsweise mit zügigem Gehen oder Radfahren beginnen. Sie sollten auf sich selbst hören, um zu sehen, ob mäßige Bewegung neue Symptome auslöst oder ob Bewegung gut für sie ist.
Sollte ich vorab ärztlichen Rat einholen, wenn ich wieder Ausdauersport betreiben möchte?Viele Amateursportler haben ähnliche Leistungserwartungen wie Profisportler. Wer solche Erwartungen hat, sollte ernsthaft darüber nachdenken. Andernfalls riskieren Sie, zu hart zu trainieren. Amateursportler haben im Vergleich zu Profis keine pflegerische Betreuung oder ärztliche Betreuung. Wer mäßig trainiert, kann das Training selbstständig wieder aufnehmen. Wenn Sie bereits acht Kilometer gelaufen sind, sollten Sie Ihre Runden zunächst auf drei bis vier Kilometer verkürzen und dann die Rundenzahl schrittweise steigern.
Wann sollten Sie aufpassen? Ist es besser, noch einmal einen Arzt aufzusuchen?Wenn Sie Warnzeichen wie Kurzatmigkeit, Engegefühl in der Brust oder Herzprobleme bemerken, sollten Sie unbedingt Ihren Arzt aufsuchen, um festzustellen, ob Ihre Lunge oder Ihr Herz durch COVID-19 geschädigt sein könnten. Nach einer Coronavirus-Infektion kann es bei Patienten auch zu einer Überfunktion des Bronchialsystems kommen. Die Bronchien sind empfindlicher und reagieren stärker auf Stress oder Kälte. Die Patienten können einen schweren trockenen Husten oder Asthma mit Atemnot entwickeln. Natürlich muss dieses Problem noch weiter gelöst werden. Gute Nachrichten: Diese Symptome sollten in vier bis sechs Wochen verschwinden. Viele Menschen, die zu mir zur Beratung kommen, wünschen sich sofortige bildgebende Untersuchungen, sogenannte MRTs, um eine Myokarditis auszuschließen. Wenn keine Symptome auftreten oder die Symptome nachlassen, rate ich dringend davon ab. Denn: Auf dem Bild sind zwar Anzeichen einer Myokarditis zu sehen, andere Symptome stecken aber nicht dahinter. Also habe ich plötzlich aus dem Nichts etwas wirklich Schlimmes getan.
Wie wäre es mit der Rückkehr zur Arbeit? Wenn die Symptome verschwinden und mein Test negativ ausfällt, kann ich dann problemlos noch einmal von vorne beginnen?Dürfen. Aber Sie werden auch überrascht sein, wie hart die Arbeit sein kann. Wir haben festgestellt, dass bei einigen Patienten das Müdigkeitssyndrom mehrere Tage oder länger anhält. Dies kann Aufgaben, die normalerweise leicht zu bewältigen sind, sehr schwierig machen. Auch hier gilt: Gehen Sie langsam wieder an die Arbeit und arbeiten Sie nicht zwölf Stunden am Tag.
Was ist sonst noch eine normale, verlängerte Erholungsphase? Wann muss ich befürchten, dass ich an COVID-19 erkrankt bin?Nachdem die Symptome vollständig abgeklungen sind, können Sie sich noch etwa zehn Tage lang schwach fühlen. Wenn die Leistungsfähigkeit weiter nachlässt oder der Patient das Gefühl hat, dass nichts passiert, sollte er die Praxis seines Hausarztes aufsuchen. Der Hausarzt kann prüfen, ob die Genesung langsam voranschreitet und ob Medikamente oder Krankschreibungen erforderlich sind. Oder alles ist in Ordnung.
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Quelle: www.stern.de