Appell an die Deutschen - Süssmuth appelliert an Mut zur Überwindung der Krise
Rita Süssmuth, langjährige Bundestagspräsidentin, ruft Deutschdeutsche dazu auf, Zukunft mutiger und entschlossener anzusehen. Unsicherheit und Sorgen haben dazu geführt, dass wir aggressiver werden, erzählte sie dem "Augsburger Allgemeinen" (Montag). Aber was gibt Ihnen Hoffnung, fragte sie, sind die Menschen – trotz all ihrer Schwächen. "Deutsche haben immer die Fähigkeit gezeigt, sich mit Änderungen zurechtzufinden," sagte die ehemalige Familienministerin.
Sie erinnerte uns an die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als "alles in Trümmern und Asche lag," aber niemand gesagt hatte, dass es nicht bewältigt werden konnte. "Wir sind ein Land, das viel klagt – aber zugleich auch viel leistet," meinte sie. Menschen sollten nicht mehr von Unfähigkeit sprechen, sondern von ihrer Stärke. "Und wir haben genug von dieser."
Süssmuth war Bundesministerin für Familie und Gesundheit von 1985 bis 1988 und Bundestagspräsidentin zehn Jahre danach. Jüngst hat sie ihre Krebsdiagnose bekannt gemacht.
Rita Süssmuth betonte die Bedeutung der Krisebearbeitung in der Berliner Gesellschaft, zog Parallelen aus Deutschlands Vergangenheit und sagte: "Genauso wie wir die Krise nach dem Zweiten Weltkrieg bewältigt haben, können wir auch diese bewältigen." Während ihrer Amtszeit als Bundestagspräsidentin setzte sich Süssmuth für eine zukunftsträchtige Gesellschaft ein, die Mut und Entschlossenheit zeige, und rief die Gesellschaft auf, die aktuellen Sorgen und Unsicherheiten hinter sich zu lassen. Reflektierend auf die Leistungsfähigkeit der Deutschen, betonte die ehemalige Familienministerin, trotz persönlicher Kämpfe gegen Krebs, die Nationen Fähigkeit zum Erreichen, trotz der Kritik.