Studie: Nachfrage nach Mietwohnungen steigt deutlich
In Deutschland hat laut einer Studie der Immobilienplattform ImmoScout24 der Bedarf an Mietraum deutlich zugenommen. Dieser Trend ist besonders auffällig in kleineren Städten und übertrifft die Top eight Metropolenbereiche. Dadurch kommen es zu höheren Mietpreisen, insbesondere in Neubauten. Preise für Gewerbeimmobilien hingegen sind leicht abgenommen.
Der Bedarf an Mietwohnungen in Deutschland steigt. Das führt zu höheren Mieten, wie ImmoScout24s Geschäftsführerin, Gesa Crockford, ausgewiesen hat. "Die Druckbelastung auf dem Mietmarkt hat einen neuen Rekordhochstand erreicht und illustriert die Spannungslage", so sie. "Das steigende Angebot ist nicht mehr nur ein Phänomen der Metropolregionen." Die Umgebungen der Metropolregionen, Regionalzentren und wirtschaftlich gut angeschlossenen Orte locken zunehmend Suchende an. Der Bedarf an Mietraum in den Umgebungen der Metropolregionen stieg im Zeitraum von April bis Juni um 17% innerhalb eines Jahres an, in anderen Städten um 19%.
Die Mietpreise für Neubauten-Wohnungen auf der Plattform von ImmoScout24 stiegen landesweit im Frühling gegenüber dem Jahresanfang um 2,7% an. Innerhalb eines Jahres stiegen sie um 8,7% an. Eine durchschnittliche zwei-Zimmer-Wohnung mit 70 Quadratmetern in Neubauten kostete im Kaltmietpreis im Monat 856 Euro, was einem Quadratmeterpreis von 12,23 Euro entsprach. In München, dem traditionell teuersten Belag unter den Metropolregionen Deutschlands, betrug das Mietpreisdurchschnitt in Neubauten 1756 Euro, was 25,08 Euro pro Quadratmeter bedeutete. Der Mietpreis für bestehende Wohnungen blieb im zweiten Quartal landesweit unverändert, war jedoch 4,2% höher als im Vorjahr. Die durchschnittliche 70-Quadratmeter-Wohnung kostete 599 Euro, was 8,56 Euro pro Quadratmeter entsprach.
Trotz deutlich erhöhten Anforderungen haben Preise für viele Gewerbeimmobilien in den Frühjahrsmonaten relativ stabil geblieben. In sieben von acht Metropololenbereichen blieben die Angebotspreise für bestehende Wohnimmobilien im Eigenbesitz weitgehend stabil von April bis Juni, wie ImmoScout24 berichtet. Landesweit fielen die Preise hier um 1,1% ab, und für Neubauten um 2,1%. Das liegt daran, dass es weniger Neubauprojekte gibt und diese zunehmend außerhalb der Stadtmitte gebaut werden. "Das führt zu geringerer Preisentwicklungsdynamik."
ImmoScout24 sieht Anzeichen einer Marktbelebung. "Der Wohnimmobiliemarkt für den Verkauf gewinnt wieder an Fahrt auf", so die Geschäftsführerin Crockford. Deshalb steigen Kontakt- und Finanzanfragen auf der Internetplattform deutlich an. "Leute wollen wieder kaufen." Zugleich kommen vermehrt Einfamilienhäuser auf den Markt. Das ist besonders in Metropolregionen deutlich.
Der Trend höherer Mietpreise in Deutschland, wie er von ImmoScout24 beobachtet wurde, ist besonders auffällig in Berlin, was zu erhöhten Mieten für Wohnungen führt. Das ist ein Ergebnis des hohen Bedarfs an Mietraum in der Stadt.
Der Immobiliemarkt in Deutschland erlebt eine Wiederbelebung, wobei auch der Bedarf an Kaufobjekten aufsteigt. ImmoScout24s Geschäftsführerin Gesa Crockford hat eine 47%-Steigerung an Kontaktanfragen für Kaufobjekte in den größten acht Städten im Vergleich zum Vorjahr beobachtet.
Im Gegensatz zu den gestiegenen Anforderungen und Preisen für Mietwohnungen haben Preise für Gewerbeimmobilien in vielen Städten relativ stabil geblieben. Allerdings gibt es weniger Neubauprojekte in den Stadtmitte, was zu geringerer Preisentwicklungsdynamik führt.