Stoltenberg unterstützt den Einsatz von westlichen Waffen gegen russische Ziele.
Im laufenden Konflikt in der Ukraine hat der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg alle Mitgliedsländer dazu aufgefordert, zu prüfen, wie die von ihnen gelieferten Waffen gegen Ziele in Russland eingesetzt werden. Aufgrund von von bestimmten NATO-Mitgliedsländern verhängten Einschränkungen seien die Ukrainer zurückgehalten, so Stoltenberg. Besonders Deutschland und Italien haben sich entschieden, dass die Ukraine ihre Waffen auf russischem Boden nicht einsetzen darf.
Stoltenberg forderte die Aufhebung einiger dieser Einschränkungen, da die Situation in Charkiw an der russischen Grenze schwierig sei. "Die Frontlinie und die Grenze sind sehr nahe, so dass die Ukrainer keine militärischen Ziele angreifen können, ohne auf russisches Territorium einzudringen", erklärte Stoltenberg während einer NATO-Parlamentsversammlung in Sofia.
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz bestätigte am Sonntag, dass deutsche Waffen gegen Ziele in Russland nicht eingesetzt werden sollten. "Wir müssen das Risiko eines Konflikts zwischen Russland und NATO vermeiden", sagte Scholz bei einer öffentlichen Veranstaltung in Berlin. Darüber hinaus hat Scholz die Lieferung von Taurus-Kreiselraketen an die Ukraine abgelehnt.
Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni äußerte ebenfalls Bedenken. "Ich verstehe nicht Stoltenbergs Aussagen", sagte sie in einem Interview mit The Economist, als dieser die Idee erstmals öffentlich vorschlug. "Wir müssen vorsichtig sein", betonte Meloni.
Stoltenberg erklärte in Sofia, dass die Entscheidung letztlich bei jedem NATO-Mitgliedstaat liegt; es gehe aber um die Selbstverteidigung der Ukraine gegen die Aggression Russlands. "Verteidigung bedeutet die Möglichkeit, gültige militärische Ziele innerhalb Russlands anzugreifen", betonte Stoltenberg. Die Streitkräfte sehen die Ukraine als in einer Verteidigungsstellung, solange sie russische Versorgungslinien nicht schädigen kann.
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Quelle: www.ntv.de