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Spenden: Deutsche buchen zu viel Daten für Mobiltelefone

Deutsche buchen doppelt so viel Datenvolumen für ihre Handys, als sie benötigen, wie Verivox-Zahlen zeigen. Ein teurer Fehler. Jeder kann seinen eigenen Bedarf messen: So geht's.

- Spenden: Deutsche buchen zu viel Daten für Mobiltelefone

Wenn Sie ein reguläres Mobilfunkabo mit Deutsche Telekom abschließen möchten und ihre Website besuchen, werden Sie zunächst fünf Angebote sehen. Das günstigste kostet weniger als 25 Euro pro Monat und enthält 5 GB Daten. Das nächste kostet 40 Euro und bietet 20 GB. Der vierte Tarif ist als "Empfehlung" gekennzeichnet und kostet weniger als 60 Euro pro Monat für 80 GB Daten. Dies gibt einen guten Überblick über die aktuelle Situation.

Erstens sind alle Tarife im Vergleich zu den Angeboten von Discountern deutlich teurer. Zweitens gibt es derzeit keinen Standardtarif, der den durchschnittlichen Bedarf eines Deutschen abdeckt. Laut jüngsten Daten der Bundesnetzagentur (7,2 GB) und des Verbands der Telekommunikations- und Medienunternehmen (VATM, 6,6 GB) benötigt ein durchschnittlicher Mobilfunknutzer etwa 7 GB pro Monat zum Surfen, Musikhören und Anschauen kurzer Videos. Daher ist das erste Angebot zu klein und das zweite weitaus zu groß.

Deutsche buchen 18 GB, nutzen aber nur 7

Verivox hat analysiert, wie sich die Angebote der großen Netzbetreiber in den letzten fünf Jahren verändert haben. Während das durchschnittlich verfügbare Datenvolumen in den Angeboten um 370% gestiegen ist, ist der tatsächliche Verbrauch der Deutschen nur um 164% gestiegen. Dies zeigt einen Trend bei den Netzbetreibern, mehr Daten anzubieten, anstatt die Preise zu senken.

Andererseits neigen uninformierte Kunden dazu, ein Mittelding zu wählen. Die Zahlen von Verivox spiegeln dies wider: "Mobilfunkkunden nutzen derzeit durchschnittlich etwa 7 GB mobiles Daten", sagt Verivox-Geschäftsführer Daniel Puschmann. "Allerdings haben unsere Kunden im ersten Halbjahr 2024 im Durchschnitt 18 GB bei den großen Anbietern gebucht."

Dies könnte auch daran liegen, dass die Kosten für den Kauf von zusätzlichem Datenvolumen, wenn es in einem Monat ausgeht, beispielsweise im Urlaub, hoch sind. Allerdings sollten die Deutschen hier sparsamer sein, da mobiles Datenvolumen in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern besonders teuer ist. Laut einer Analyse des britischen Vergleichsportals Cable.co.uk aus dem Jahr 2023 liegt Deutschland auf Platz 163 mit einem Durchschnitt von fast 2 Euro pro GB. In Italien (Platz 2) kostet es im Durchschnitt nur 8 Cent, und in Frankreich sind es 18 Cent.

Ein normales Mobilfunkabo sollte nicht mehr als 10 Euro kosten

Seit Jahren empfehlen Verbraucherschützer, dass ein normales Mobilfunkabo in Deutschland nicht mehr als 10 Euro kosten sollte. Deutsche Telekom scheint dies zuzustimmen, da sie ein Discount-Abo mit Fraenk für 10 Euro anbietet. Aktuell enthält dieses Abo 12 GB, was für die meisten Nutzer ausreichend ist. Der einzige Nachteil ist, dass man keine Anrufe außerhalb der EU, UK, Liechtenstein, Norwegen, Island und der Schweiz tätigen kann.

Allerdings gibt es genügend günstige Alternativen unter den Discount-Tarifen. Zum Beispiel bietet O2 Telefónica 10 GB für deutlich unter 10 Euro. Während die Download-Geschwindigkeit oft langsamer als bei großen Anbietern wie Vodafone und Telekom ist, ist sie in der Regel ausreichend, mit Geschwindigkeiten von 25 bis 50 Mbit/s.

Wie viel Datenvolumen benötige ich wirklich?

Bevor Sie auswählen, vergewissern Sie sich, dass Sie Ihren tatsächlichen Datenverbrauch auf Ihrem Telefon überprüfen. Bei Android-Geräten finden Sie dies unter "Einstellungen" -> "Verbindungen" -> "Datenverbrauch". Bei iPhones finden Sie es unter "Einstellungen" -> "Mobile Daten". Andernfalls sollten 10 GB für die meisten Menschen mehr als ausreichend sein, wenn man den durchschnittlichen Verbrauch von 7 GB (wie zuvor erwähnt) plus ein bisschen Reserve berücksichtigt.

Die Einsparungen können beträchtlich sein, insbesondere wenn Sie derzeit bei einem der großen Netzbetreiber sind. "Das potenzielle Einsparungspotential beim Wechsel von einem Mobilfunkvertrag eines Netzbetreibers zu einem Discount-Anbieter liegt bei rund 200 Euro pro Jahr", sagt Verivox-Geschäftsführer Puschmann.

Zwei Fallstricke: Datenautomatik und Preiserhöhung nach 24 Monaten

Beim Wechsel des Mobilfunkvertrags gibt es zwei Dinge zu beachten. Erstens sollten Sie einen Tarif ohne Datenautomatik wählen - oder diese sofort nach dem Buchen abschalten (wenn möglich). Andernfalls wird es in der Regel teuer, wenn Sie das vereinbarte Datenvolumen überschreiten.

Zweitens tritt ein neuer Trend auf: Etwa ein Drittel der Tarife ist nach der Mindestlaufzeit (oft 24 Monate) teurer. Der Provider hofft, dass der Kunde dies nicht bemerkt. Daher ist es besser, einen anderen Tarif zu wählen oder sich einen Erinnerungszettel zu machen, um erneut zu wechseln. Schließlich ist es immer ratsam, die Vertragsdetails zu prüfen, um sicherzustellen, dass der Tarif alles bietet, was Sie benötigen.

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