zum Inhalt

SPD lehnt Unterstützung für ukrainischen Luftraum ab.

Die NATO verteidigt ihr Gebiet

Patriot-Batterien auf dem Flughafen Rzeszów-Jasionka in Polen.
Patriot-Batterien auf dem Flughafen Rzeszów-Jasionka in Polen.

SPD lehnt Unterstützung für ukrainischen Luftraum ab.

Spitzenpolitiker von CDU, FDP und Grünen erwägen, Teile des ukrainischen Luftraums vom NATO-Gebiet aus mit westlichen Abwehrsystemen abzuschirmen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich verurteilt die Idee jedoch als "hochgefährlich". Die SPD-Bundestagsfraktion will das nicht mittragen.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich hat in einem Gespräch mit dem "Tagesspiegel" die Idee, den ukrainischen Luftraum mit NATO-Mitteln abzuschirmen, entschieden zurückgewiesen: "Diese Vorstellung, den ukrainischen Luftraum mit NATO-Mitteln zu verteidigen, widerspricht unserem Grundsatz, dass wir uns nicht aktiv in den Konflikt einmischen wollen." Er bezeichnete den Vorschlag als "leichtsinnig" und "unglaublich riskant". Die Einbindung der Bundeswehr würde Deutschland zu einem Kriegsteilnehmer machen, was die Zustimmung des Bundestages erfordere, erklärte er. "Die SPD-Bundestagsfraktion wird dazu keine Zustimmung geben."

In jüngster Zeit haben prominente Bundestagsabgeordnete von CDU, FDP und Grünen darüber nachgedacht, Teile des ukrainischen Luftraums mit von der NATO betriebenen Abwehrsystemen zu bewachen. Im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" unterstützten sie einen Plan, den der Militärexperte Nico Lange von der Münchner Sicherheitskonferenz vorgeschlagen hatte. Lange plädiert für eine "Sicherheitszone" von bis zu 70 Kilometern Länge an den Grenzen der Ukraine zu Polen, der Slowakei, Ungarn und Rumänien.

Strack-Zimmermann: Diskussion zur NATO-Konferenz

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), äußerte sich gegenüber dem "Tagesspiegel" zu diesem weitreichenden Thema: "Diese Frage sollte innerhalb der NATO entschieden werden." Sie hält den bevorstehenden NATO-Gipfel in Washington im Sommer für den richtigen Zeitpunkt, um das Thema zu behandeln. Mützenich argumentiert jedoch, dass die Erwägung eines solchen Schrittes "das Feuer anheizen und genau zu Putins verzerrtem Narrativ einer herrschsüchtigen NATO passen würde".

Bisher war die Haltung der Koalition klar: Die NATO wird sich nicht militärisch engagieren. "Daran hält die SPD-Bundestagsfraktion fest", bestätigt Mützenich: "Ich kann unseren Koalitions- und Oppositionsführern nur raten, diesen Grundsatz nicht leichtfertig zu unterlaufen, indem sie nichts sagen." Um die Angriffe abzuwehren, sei es jedoch "klug und richtig, der Ukraine weiterhin zu helfen, auch mit militärischer Unterstützung, um dem russischen Aggressor zu begegnen."

Lesen Sie auch:

Quelle: www.ntv.de

Kommentare

Aktuelles