Solar SMA verblüfft die Anleger: Unerfüllte Erwartungen
An der SMA Solar Technologie fehlt seit Januar die alte Begeisterung. Das Unternehmen verfehlt ihre Umsatz- und Gewinnprognosen. Es gibt zwei Hauptschuldige - Lagerbestände und Kundenunsicherheit aufgrund politischer Unruhe. Ein Analysten kritisiert die Überoptimismus des Vorstandes.
Die Geschäftstätigkeiten mit Einzel- und Korporatskunden stehen still. Das in Hesse, Niestetal ansässige SMA Solar Technology hat deshalb ihre Umsatz- und Gewinnprognosen für dieses Jahr deutlich reduziert. Dadurch fiel das Aktienpapier der Firma aus dem MDAX-Index und verlor - es sank um 28 Prozent auf 30 Euro - auf seinen tiefsten Wert in den letzten vier Jahren.
Die Verkaufszuwachsprognose für 2024 könnte sich um bis zu 50 Prozent verringern, und der operative Ergebnisbeitrag (EBITDA) könnte sogar um bis zu 75 Prozent sinken, warnte der Inverterhersteller. Neue Aufträge sind noch ausstehen, weil Installatoren und Händler ihre Vollbestände noch halten.
Zusätzliche Besorgnisse werden durch die bevorstehenden Wahlen in der EU und den USA geweckt, die das Klimainvestmentsklima potenziell verdübeln könnten, erklärte die Firma. Experten sehen Herausforderungen für den von EU-Kommissarpräsidentin Ursula von der Leyen vorgestellten "Grünen Pakt" voraus. Dennoch bleibt SMA optimistisch über das Wachstum im Projektgeschäft, wie ausgesagt.
SMA hatte in der vergangenen Zeit ihre Ziele dreimal aufgestockt. Am Ende erreichte das Unternehmen Umsätze in Höhe von 1,9 Milliarden Euro und einen EBITDA von 311 Millionen Euro. Für das aktuelle Jahr hatte das Unternehmen vorsichtiger gesetzt und Umsätze auf 1,95 Milliarden bis 2,22 Milliarden Euro ansteigen erwartet - jetzt rechnet SMA mit 1,55 Milliarden bis 1,7 Milliarden Euro. Für den EBITDA hatte sich das Unternehmen einen Rückgang auf 220 Millionen bis 290 Million Euro gesetzt. Jetzt soll es 80 Millionen bis 130 Million sein. Es könnten auch Halbjahresabschreibungen vorkommen, warnte SMA.
Die Analysten von Jefferies sind über die Tieferlegung der Prognosen des SMA erstaunt. Ein Analyst von Oddo BHF nennt die Referenz an den Wahlen eine Entschuldigung. Der Vorstand könnte zu optimistisch gewesen sein, und die Inventarstände könnten länger dauern als erwartet.