Signa Holding entlässt Immobilienchef ohne Vorankündigung
Der bankrotte österreichische Konzern Signa hat den ehemaligen Leiter des Immobilienbereichs der Holding fristlos entlassen. Das Unternehmen sagte, Timo Herzberg sei „von seinen Pflichten entbunden und mit sofortiger Wirkung fristlos gekündigt worden“. „Erheblicher Verdacht einer schwerwiegenden Pflichtverletzung als Vorstandsmitglied.“
„Leider müssen wir diese Entscheidung treffen und diesen schwierigen Schritt gehen“, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Alfred Gusenbauer. „Der Verdacht war klar und der Aufsichtsrat hatte keine Wahl.“
Herzbergs Funktionen werden daher von Erhard Großnigg übernommen. „Er wird die Sanierungs- und Restrukturierungsschritte der beiden Immobilienunternehmen in enger Abstimmung mit den Aufsichtsräten dieser Unternehmen fortführen“, erklärte das Gremium.
Gusenbauer lobte Großnig als „herausragenden Experten und Fachmann für Sanierungsfragen“. Er erklärte, dass das Unternehmen mit diesem Schritt „weiteres Vertrauen“ in der aktuellen Situation aufbaue. Der Aufsichtsratsvorsitzende bezeichnete die Qualität des Portfolios von Signa Prime als „hervorragend“. Die Entwicklungsaussichten für diese Entwicklungen in erstklassigen Lagen deutschsprachiger Städte seien „sehr gut“.
Die Signa Holding des österreichischen Unternehmers René Benko hat Ende November Insolvenz angemeldet. Hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen und eigene Probleme haben den Handels- und Immobilienkonzern in Schwierigkeiten gebracht und zur Insolvenz seiner deutschen Tochtergesellschaft Signa REM geführt.
In Deutschland besitzt die Signa Holding prestigeträchtige Immobilien wie den noch im Bau befindlichen Elbtower in Hamburg, das Kaufhaus des Westens in Berlin und die Warenhauskette Galeria Kaufhof mit 92 Filialen und rund 13.800 Mitarbeitern. Experten und Mitarbeiter befürchten, dass die Pleite von Signa das Ende von Galeria bedeuten könnte. Die Muttergesellschaft hatte zugesagt, 200 Millionen US-Dollar in die Renovierung der Galerie zu investieren, aber es gibt Anzeichen dafür, dass die Unterstützung nun wegfallen könnte.
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Quelle: www.ntv.de