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Serbien öffnet sich für das Lithium-Bergbau

Reist Scholz nach Belgrad?

Aktivisten haben sich während Jahren gegen den Jadar-Tal gefährdet ausgesprochen. Sie fürchten um...
Aktivisten haben sich während Jahren gegen den Jadar-Tal gefährdet ausgesprochen. Sie fürchten um bedeutende umweltliche Schäden durch Bergbau.

Serbien öffnet sich für das Lithium-Bergbau

Serbien genehmigt Lizenz für Europas größten Lithium-Bergbau. Lithium ist wichtig für die Elektromobilität, Serbien könnte auf dem Kontinent eine bedeutende Herkunftsquelle werden. Der aufgefundene Schatz scheint Interesse weckt.

Das serbische Regierung hat den Weg für den Lithium-Bergbau in der Jadar-Talsperre freigemacht. Das folgte nach Jahren von Protesten von Umweltschützern. Damit haben die Chancen für serbische Lithium-Lieferungen in die EU zugenommen. Das Bergbaukonsortium Rio Tinto hat erneut eine Lizenz erhalten für Europas größten Lithium-Bergbau. Belgrad folgte diesem mit einer neueren Entscheidung des serbischen Verfassungsgerichts.

Dies könnte eine Push für die Versorgung von Automobilherstellern in Europa mit der Produktion von Elektroautos auslösen. Lithium wird hauptsächlich für Batterieproduktion verwendet. Eine serbische Fernsehanstalt berichtete, dass Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag nach Belgrad reisen könnte. Die deutsche Regierung lehnte dies auf Anfrage ab.

Die europäische Industrie hat jahrelang weltweit nach Lithium-Lieferanten gesucht und ist in heftiger Konkurrenz mit China, das in der Leistungsbereich elektrischer Fahrzeuge führt. Chinesische Unternehmen haben Lithium-Minen und weitere Verarbeitung in vielen Ländern gesichert. Der chinesische Präsident Xi Jinping hat Serbien während seiner Europareise besucht. Seit Batterietechnologie nun als strategisch wichtig angesehen wird, streben europäische Hersteller und Regierungen nach größerer Unabhängigkeit von China.

Kündigt Scholz eine strategische Partnerschaft mit Serbien an?

Der serbische private Fernsehsender N1 TV berichtete, dass Bundeskanzler Scholz und EU-Vizeppräsident Maroš Šefčovič am 19. Juli nach Belgrad reisen wollen. Sie sollen dort eine Absichtserklärung unterzeichnen, die eine strategische Partnerschaft in Bezug auf nachhaltige Rohstoffe, Batterieproduktionsketten und Elektrofahrzeuge befördern.

Das geplante Lithium-Bergbauprojekt in Serbien hat Kontroversen ausgelöst, da Umweltschützer Rio Tinto wegen potenzieller Umweltschäden vorwerfen. Rio Tinto hat seine Pläne nach Protesten revidiert. Eine serbische Gerichtsentscheidung hat dann die Entscheidung des serbischen Regierungsrats von 2022 aufgehoben, um die Lizenz von Rio Tinto wegen unzureichender Umweltschutzmaßnahmen zu annullieren. Rio Tinto wohlgefallen hat die Entscheidung und kündigte an, dass das Projekt unter strengen Umweltregulierungen stehen werde, einschließlich einer "ausgedehnten Phase" von rechtlichen, umweltlichen und Genehmigungsverfahren und öffentlichen Konsultationen vor der Umsetzung.

Das 2,4 Milliarden-Dollar-Projekt Jadar Lithium Project in Westserbien könnte 90% der aktuellen europäischen Lithium-Bedarf decken und Rio Tinto zu einem führenden Lithium-Hersteller machen. Serbische Umweltschützer kritisierten, dass das Lithium-Bergbau noch große Schäden verursachen werde und Deutschland stattdessen eigene Quellen benutzen sollte. Serbiens Berg- und Energieminister Dubravka Đedović Handanović erzählte der Tanjug-Nachrichtenagentur, dass das Jadar-Projekt das "Zukunftspositionierung Serbiens in Europa" repräsentiere.

Tatsächlich gibt es Lithium-Vorkommen in Deutschland auch, aber in geringerem Maßstab. Das Unternehmen Zinnwald Lithium GmbH kündigte am Freitag letztlich an, dass sie in einem Bergwerk in Sachsen die Produktion von 12.000 Tonnen pro Jahr auf bis zu 18.000 Tonnen erhöhen wollen. Im Februar kündigte das Unternehmen an, dass das Lithium-Vorkommen in Zinnwald viel größer ist, als man anfangs vermutet hatte. Die Bergbauarbeiten sind jedoch nicht vor 2028 am frühesten erwartet. Die Erkundung von Lithium-Ausbeutung im Oberrheingraben durch tiefgeothermische Energie wird auch untersucht.

  1. Die EU und ihre Automobilhersteller könnten sich von Serbiens potentieller Erhöhung der Lithium-Lieferung profitieren, da Rio Tinto die Lizenz für Europas größten Lithium-Bergbau erhalten hat.
  2. Deutschland insbesondere interessiert sich für Serbiens Lithium-Vorkommen, da Bundeskanzler Olaf Scholz möglicherweise nach Belgrad reisen will, um potenzielle strategische Partnerschaften in Bezug auf nachhaltige Rohstoffe und Elektrofahrzeuge zu diskutieren.
  3. Das Lithium-Bergbau in Serbien hat Kontroversen ausgelöst, da Umweltschützer Rio Tinto wegen möglicher Umweltbeschädigungen vorwerfen und stattdessen eigene Quellen in Deutschland verwenden sollten.
  4. Trotz umweltlicher Bedenken betonte die serbische Berg- und Energieministerin Dubravka Đedović Handanović, dass das Jadar-Projekt eine bedeutende Chance für Serbiens Wirtschaftspositionierung in Europa darstelle.
  5. Während Serbien sich zu einem bedeutenden Lithium-Hersteller entwickeln will, gibt es in Deutschland auch Lithium-Vorkommen, mit Unternehmen wie Zinnwald Lithium GmbH, die die Bergbauarbeiten in Sachsen erweitern wollen.

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