Ukraine - Selenskyj besucht US-EU-Hauptquartier
Der ukrainische Präsident Selenskyj besuchte im Rahmen eines unangekündigten Besuchs in Deutschland das europäische Hauptquartier der US-Streitkräfte in Wiesbaden. Zelensky bestätigte dies auf X (ehemals Twitter). „Ich überzeuge mich wieder einmal von der überlegenen Qualität der US-Militärhilfe für die Ukraine. Wir brauchen sie dringend, um zu gewinnen!“, schrieb er und fügte hinzu, dass der US-Kongress voraussichtlich bald über die Fortsetzung der Hilfe entscheiden werde.
Zuvor hatte Selenskyj Washington auf einer mehrtägigen Reise besucht, in der Hoffnung, inmitten eines Streits zwischen Republikanern und Demokraten Hilfe zu bekommen.
Heute landete Selenskyjs Flugzeug in Frankfurt, von wo er unter Polizeieskorte in die Clay Barracks in Wiesbaden-Elbenheim gebracht wurde. Nach Angaben des US-Militärs traf sich der Präsident mit General Christopher Cavalli, dem Oberbefehlshaber der Alliierten in Europa.
Das Regionalkommando sagte, die beiden hätten über die weitere Unterstützung der USA für die Ukraine gesprochen, um den dringenden Bedarf auf dem Schlachtfeld zu decken, einschließlich der jüngsten US-Militärhilfe in Höhe von 200 Millionen US-Dollar (etwa 182 Millionen Euro). Es handelt sich hierbei um bereits genehmigte Mittel. Die Freigabe neuer Hilfsgelder ist derzeit im US-Kongress blockiert.
In dem Gespräch ging es angeblich auch um die laufenden Ausbildungsbemühungen der ukrainischen Streitkräfte. Selenskyj traf sich auch mit Vertretern der internationalen Kontaktgruppe, die Waffenlieferungen in die Ukraine koordiniert.
Der US-Kongress blockiert weitere Hilfe für die Ukraine
Selenskyj traf sich am Dienstag in Washington mit US-Präsident Joe Biden und Mitgliedern des Kongresses, um um weitere Unterstützung für die von russischen Angriffen betroffenen Länder zu bitten. Biden hat an seiner Grundposition, dass die USA die Ukraine weiterhin unterstützen müssen, keinen Zweifel gelassen. Er dämpfte aber auch Selenskyjs Erwartungen, dass weitere US-Hilfen schnell genehmigt würden – auch wenn er erneut ausdrücklich vor den Konsequenzen warnte. Die Regierung in Washington geht davon aus, dass die bisher genehmigten US-Hilfen für die Ukraine bis Ende dieses Jahres erschöpft sein werden.
Ein Sprecher der örtlichen Bundespolizei bestätigte am Abend, dass Selenskyj nach einem Besuch in Wiesbaden erneut vom Frankfurter Flughafen abgeflogen sei. Das neue Ziel wurde noch nicht bekannt gegeben. Der kurze Besuch fiel mit dem Kampf um eine Einigung über die Beitrittsgespräche der Ukraine beim EU-Gipfel in Brüssel zusammen.
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Quelle: www.stern.de