Scholz unterstützt Lindners Erklärung zu den Sparmaßnahmen.
In den jüngsten Diskussionen um den Haushalt 2025 haben sich Finanzminister Christian Lindner und seine Kabinettskollegen seit Wochen heftig gestritten. Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich nun hinter Lindner gestellt und alle Minister aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen. In einem Interview mit dem Magazin Stern äußerte sich Scholz auch zu seinen eigenen Ambitionen und stichelte gegen seinen Konkurrenten Merz.
Inmitten des Haushaltsstreits hat Bundeskanzler Scholz Lindner mit einer Erklärung zu den Sparmaßnahmen unterstützt und die Minister zur Einhaltung ihrer Pflichten ermuntert. "Der Finanzminister hat den Ressorts finanzielle Grenzen gesetzt - das war mit mir abgesprochen", so Scholz in dem Interview. Bis Anfang Juli müssen Wunsch und Wirklichkeit in Einklang gebracht werden. "Ich glaube an die Verantwortung aller und daran, dass wir das gemeinsam schaffen werden", fügte er hinzu.
Unverblümt äußerte sich Scholz auch zu den finanziellen Zwängen für den Bundeshaushalt. "Der Haushaltsrahmen ist klar, er ist durch die Steuereinnahmen und das Grundgesetz vorgegeben." Eine Änderung der Staatsschuldengrenze schloss er aus. "Wir sollten uns das Leben nicht zu bequem machen. Es ist an der Zeit, hart zu arbeiten."
Scholz' persönliche Ziele
Lindner hat in den vergangenen Haushaltsverhandlungen immer wieder die überzogenen Ausgabenforderungen verschiedener Ministerien kritisiert, einzelne Ressorts genannt und allgemeine Kritik geäußert. So sagte der FDP-Politiker kürzlich: "Es gibt Ressorts, die haben überzogene Wunschlisten vorgelegt, alles auf einen Schlag - man denke an Weihnachten, Ostern und Geburtstage zusammen. Diese Art von Extravaganz ist inakzeptabel."
Schließlich zeigte sich Scholz zuversichtlich, dass die Koalition trotz des Haushaltskonflikts bis zum Sommer durchhält, und stellte klar, dass er auch nach der kommenden Bundestagswahl Bundeskanzler bleiben will. "Ich will auch nach dem Herbst 2025 Bundeskanzler bleiben", sagte er. Auf die Frage, wie glaubwürdig es sei, dass eine wohlhabende Person mit einem Privatjet das Amt des Bundeskanzlers übernehme, antwortete Scholz: "Äußerst unwahrscheinlich."
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Quelle: www.ntv.de