„Schmerzhafte Einschnitte“: Haushaltsentwurf 2024 vom Bundeskabinett verabschiedet
Herbestreit sprach von „schmerzhaften Einschnitten“, die die Bundesregierung nun vornehmen müsse. „Aber es gibt keinen anderen Weg“, fügte er hinzu. Bündnisführer versuchen, „so unaufdringlich und sozialverträglich wie möglich miteinander zu verhandeln“. Wie die Einsparvorgaben genau umgesetzt werden, entscheiden die einzelnen Ministerien. „Alles weitere wird in den nächsten Wochen passieren.“
Am Dienstag gab die Bundesregierung Einzelheiten zu den geplanten Kürzungen bekannt. Sie sollen dazu beitragen, eine milliardenschwere Lücke im Haushalt des nächsten Jahres zu schließen. Nach Angaben der Bundesregierung plant der Bundestag, Ende Januar 2024 über den Haushalt zu entscheiden. Der Bundesrat dürfte am 2. Februar nachziehen. Zuvor wurde eine temporäre Budgetverwaltung implementiert.
Die Koalition hat die Haushaltspolitik der Koalition scharf kritisiert. Christian Haase, haushaltspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sagte, der Haushaltsentwurf 2024 sei eine „Kombination aus Einsparungen und erhöhten Steuern und Zöllen“ und „nichts anderes als Steuerzahlungen“. Schönfärberei auf menschliche Kosten. , AFP.
„Die heutigen Kabinettsbesetzungen sind ein reiner Ampel-PR-Gag vor Weihnachten“, fügte Haass hinzu. „Ziel ist es, den Bürgern zu zeigen, dass die Haushaltskrise gelöst ist und ein Rettungspaket unter dem Weihnachtsbaum liegt – ganz im Gegenteil.“ Der Bundeshaushaltschef wirft Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) vor „Systemischer Budgetierungs-Trick“. Haas sprach von einem „schlechten Deal zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung und des ländlichen Raums“.
Dabei handelt es sich unter anderem um internationale Hilfszahlungen, die um insgesamt 800 Millionen Euro gekürzt werden. Durch die Kürzung des Budgets des Bundesverkehrsministeriums werden rund 380 Millionen Euro eingespart. Die Bundeszuschüsse zur gesetzlichen Rentenversicherung werden im kommenden Jahr um 600 Millionen Euro gekürzt.
Auch im Verteidigungsbereich soll es Einsparungen geben. Die Bundeswehr soll einen Teil ihrer Waffenkäufe nicht über den regulären Haushalt, sondern über den Bundeswehr-Sonderfonds finanzieren; dabei handelt es sich um Waffen, die die Bundeswehr anschaffen muss, weil sie der Ukraine eigene Waffenbestände überlassen hat.
Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums nannte es einen „schmerzhaften Schlag für den Sonderfonds“. „Die für 2024 geplante einmalige Regelung“ sei „ziemlich erträglich.“
Die größten Einsparungen ergeben sich aus den Ausgaben für den Klima- und Transformationsfonds, der um 12,7 Milliarden Euro gekürzt wird. Die Kohlendioxidsteuer auf Heizöl, Erdgas und Kraftstoff wird zum Jahresende von 40 Cent pro Tonne Kohlendioxid auf 45 Cent steigen. Die Luftverkehrssteuern auf Flugtickets werden erhöht.
Die umstrittene Abschaffung der Subventionen für Landwirte steht bevor – etwa die Abschaffung der Kfz-Steuer auf landwirtschaftliche Fahrzeuge und Steuererleichterungen für Agrardiesel. Insgesamt soll dies rund 920 Millionen Euro einbringen.
Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts von Mitte November führte zu einem zweistelligen Milliardendefizit im Haushalt 2024. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) versuchten anschließend in intensiven Beratungen eine Lösung zu finden. Letzten Mittwoch gaben sie schließlich einen Deal bekannt. Darin sind viele Maßnahmen enthalten, die mittlerweile vom Bundeskabinett verabschiedet wurden.
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Quelle: www.stern.de