Kinderbetreuung - Schließungen von Kindertagesstätten: Unabhängiger Wohlfahrts- und Elternrat warnt
Der Freie Wohlfahrtsverband und der Landesbeirat der Kita-Eltern warnen erneut eindringlich vor dem Zusammenbruch der sozialen Infrastruktur in NRW. Sollten die Landespolitiker letztlich nicht reagieren, könnte dies im nächsten Jahr zu weiteren Angebotskürzungen oder sogar Stilllegungen führen. Redner der Initiative „Stay Social“ am Montag in Düsseldorf warnten, dass davon alles von der Kindertagesstätte über Ganztagsschulen bis hin zu Pflege- und Sozialberatungsdiensten betroffen sei.
Nach einer Großdemonstration von rund 25.000 Demonstranten vor dem Landtag im vergangenen Oktober kritisierte Christian Woltering, Vorsitzender des Liberalen Wohlfahrtsverbandes NRW, das Fehlen einer angemessenen politischen Reaktion. Trotz der desolaten Situation für Dienstleister ist im Staatshaushalt 2024 keine nennenswerte Verbesserung der sozialen Infrastruktur vorgesehen. „Wir stehen vor einer bedrohlichen Krise und aus der Landespolitik kommen nur warme Worte.“
Daniela Heimann vom Elternbeirat NRW sagte, Eltern hätten bereits ihre Arbeitszeit reduzieren oder ganz auf die Arbeit verzichten müssen, weil sie den kurzfristigen Ausfall der Kitas nicht mehr verkrafteten. Beraterausschuss. Teilweise werden Kinder morgens einfach an der Kita-Tür abgewiesen.
Aufgrund reduzierter Ermäßigungen können einige Kinder bleiben, andere müssen sofort abreisen. „Kinder verstehen es nicht“, sagte Hyman. In vielen Fällen können nur diejenigen bleiben, deren Eltern beide berufstätig sind. Andere Anbieter haben Wechselmodelle, bei denen Kinder nur jeden zweiten Tag kommen können. Für Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren ist dies unzumutbar.
Den gleichen Weg haben kommunale Spitzenverbände eingeschlagen. Sie forderten in einer Erklärung, dass das Land die 100 Millionen US-Dollar, die unabhängigen Anbietern und Kirchen als Übergangshilfe zugesagt wurden, bis zum ersten Halbjahr 2024 mindestens verdoppeln muss.
Allein für den Inflationsausgleich stünden den Kita-Betreibern derzeit noch rund 400 Millionen Euro zur Verfügung, sagte Woltering. Im Falle einer Insolvenz ist die Gemeinde letztlich verpflichtet, die Einrichtungen zu übernehmen, wenn dies zur Durchsetzung der Rechtsansprüche auf die Kita-Plätze erforderlich ist.
Noch bevor Grundschulen ab 2026 das Recht erhalten, Vollzeitschulen zu betreiben, herrscht in der Region bereits gravierende Engpässe. „Dafür sollten wir die Leute jetzt eigentlich ausbilden“, sagte Woltering. Tatsächlich können bestehende Mitarbeiter aufgrund der Finanzierungsunsicherheit nicht einmal gehalten werden.
Informationen zur Pressekonferenz Pressemitteilung des Kommunalen Spitzenverbandes
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Quelle: www.stern.de