Finanzen - Sachsen-Anhalt erhält 91 % der EU-Fördermittel
Sachsen-Anhalt drohen weiterhin dreistellige EU-Förderausfälle. Das Magdeburger Finanzministerium teilte auf Anfrage mit, dass bis Ende November rund 1,38 Milliarden Euro für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zugesagt seien. Dies entspricht 91,33 % des Gesamtvolumens.
Das bedeutet, dass das Land nicht alle Chancen nutzt, etwa Investitionen zur Förderung von Wachstum und Arbeitsplätzen. Ein Ziel des Fonds ist es, zur Verbesserung der Lebensbedingungen in strukturschwachen Gebieten beizutragen.
Projekte der Förderperiode 2014 bis 2020 müssen bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Die Gesamtsumme beträgt 1,51 Milliarden Euro. Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte, die Bemühungen aller relevanten Akteure würden sich weiterhin darauf konzentrieren, die EU-Mittel bestmöglich zu nutzen. Endgültige Bilder werden erst nächstes Jahr erscheinen.
Finanzminister Michael Richter (CDU) räumte bereits im Sommer ein, dass dieser Betrag nicht ausgeschöpft werde. „Die Mittel werden weiterhin da sein. Ich denke, mehr als 100 Millionen Euro“, sagte der CDU-Politiker. „Die Gesamtsumme liegt bei 1,5 Milliarden Euro, was überschaubar ist.“
Richter ist ein Beleg dafür, dass nicht alle Ressourcen zur Bewältigung der Corona-Pandemie genutzt werden können. Lieferengpässe und Personalmangel führten zu Verzögerungen. Bei Bauprojekten gibt es in der Branche Kapazitätsengpässe. In einigen Fällen scheiterte der Beschaffungsprozess und die Beschaffung musste wiederholt werden, bevor ein Auftragnehmer gefunden werden konnte.
Von diesen Verzögerungen sind unter anderem große Bauvorhaben in den Bereichen Städtebauförderung, energetische Sanierung sowie Forschung und Entwicklung betroffen. Insgesamt wurden im Förderzeitraum mehr als 6.500 Projekte gefördert.
EFRE-Projektübersicht
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Quelle: www.stern.de