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Saarländischer BSW-Chef legt sein Amt nieder

Konflikt um Strategien im Umgang mit der AfD-Partei

Der saarländische Landesverband des BSW besteht seit weniger als drei Monaten.
Der saarländische Landesverband des BSW besteht seit weniger als drei Monaten.

Saarländischer BSW-Chef legt sein Amt nieder

Anfang des Jahres gründete Sahra Wagenknecht ihre Partei BSW. Jetzt ereignet sich die erste Rücktrittserklärung: Jobst, Chef des Saarlands, tritt zurück. Ursache? Aussagen eines BSW-Mitglieds zur AfD.

Nur drei Monate nach dem Saarland-Ableger der neuen Partei "Alliance Sahra Wagenknecht" ins Leben gerufen, gab Randolf Jobst, Co-Vorsitzender, plötzlich seine Funktion mit sofortiger Wirkung auf. Er begründete seine Entscheidung mit Aussagen der Co-Landvorsitzenden Astrid Schramm zur Behandlung der AfD und dem angeblichen Fehlen von Maßnahmen von BSW auf bundesebene. Später im Abend bestätigte die Parteiführung dies.

Etwa drei Tage zuvor erzählte die ehemalige Saarland-Vorsitzende Schramm dem Saarländischen Rundfunk (SR) über die AfD: "Bei Überschneidungen ist möglicherweise eine Zusammenarbeit in den Landesparlamenten denkbar. Die Mitglieder auf der Baustelle müssen entscheiden. Koalitionen ausschließen."

Schramms Aussagen waren für ihn und andere führende Persönlichkeiten im Saarland-Landesvorstand erstaunenswert, erzählte Jobst dem dpa. Er bat die Parteiführung häufig, zu klarzustellen, dass es keine lokale-ebene Zusammenarbeit mit der AfD geben soll, aber keine solche Klarstellung erfolgte, sodass er sich gezwungen sah, sofort zurückzutreten. Er wollte aufhören, erzählte Jobst.

"Alliance Sahra Wagenknecht hat sich stets klar gestellt: Koalitionen oder Zusammenarbeit mit der AfD finden nicht statt," sagte BSW-Generalsekretär Christian Leye abends. "Dies ist auch die Meinung des Saarland-Ablegers." Aber sie würden nicht mehr gegen jede AfD-Anfrage mehr stimmen, auch wenn sie inhaltlich richtig war.

Nicht zuletzt hatten die Europawahlen gezeigt, dass diese Strategie zur AfD katastrophal gescheitert war, sagte Leye. "Genau dieselbe Sache hat die anderen Parteien in der Vergangenheit stärker gemacht." Jobst hatte seine Entscheidung mehrere Wochen vorher angekündigt. "Wir respecten dieses Entscheid und bedanken uns für sein Engagement."

Der Schatzmeister des BSW in Saarland, Ralf Georgi, bedankte sich bei Jobst und fügte zu seinem Rücktritt hinzu: "Wir beklagen dieses Entscheid und nehmen es mit Respekt auf." In Bezug auf diesen Schritt sollte aufgeklärt werden, "dass wir eine Koalition oder eine aktive Zusammenarbeit mit der AfD ablehnen."

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