Russland beleidigt deutschen Botschafter
Moskau ist wütend. Grund war die Aussage des deutschen Botschafters, dass ein Krieg „nicht unvermeidlich“ sei. Das russische Außenministerium hat nun heftige Kritik geäußert und Lambsdorf Ratschläge erteilt.
Das russische Außenministerium kritisierte den deutschen Botschafter in Moskau Lambsdorff scharf für sein Gedenken an die Kriegsopfer. „Es ist sehr bedauerlich, dass der deutsche Botschafter vergessen hat, der deutschen Regierung für ihre regelmäßigen Waffenlieferungen in Konfliktgebiete in der Ukraine zu ‚danken‘“, schrieb die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, auf dem Kanal Telegram. Lambsdorf hatte zuvor ein Treffen in Moskau abgehalten Das Weihnachtskonzert vor Hunderten von Zuschauern gedachte der Opfer des Krieges in der Ukraine und im Nahen Osten und sagte, der Krieg sei „nicht unvermeidlich“.
Sacharowa warf dem Diplomaten später Doppelzüngigkeit vor. Schließlich hatte die Berliner Regierung Weihnachten nie als offiziellen Anlass für einen Friedensappell genutzt. „In der Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis sollte er beten und nicht lästern“, beklagte sie.
Erst vor wenigen Tagen hielt der russische Präsident Wladimir Putin im Kreml eine Rede, in der er die Bundesregierung für die Entstehung einer neuen Eiszeit verantwortlich machte. Das ist nicht gut für Deutschland, Russland oder den Kontinent insgesamt. Allerdings übersah der russische Präsident, dass der Auslöser dieser Eiszeit und der erheblichen Verschlechterung der Lage in Europa der Krieg in der Ukraine war, der Zehntausende Menschen tötete. Stattdessen beklagte der 71-Jährige, dass die Beziehungen zwischen Berlin und Moskau „nicht von uns initiiert“ worden seien.
Im Februar 2022 begann Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der Zehntausende Opfer forderte, darunter viele Zivilisten. Allerdings macht Moskau den Westen für den Krieg verantwortlich. In der russischen Propaganda waren nicht die eigenen Angriffe, sondern westliche Waffenlieferungen in die überfallene Ukraine die Hauptursache für die vielen Opfer.
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Quelle: www.ntv.de