"Ronaldo" Bebendorf befreit sich nach dem EM-Sieg komplett.
Karl Bebendorf stand nur wenige Zentimeter vom Podium entfernt bei der Europameisterschaft in München zwei Jahre zuvor, aber in Rom machte er Geschichte. Er sicherte sich die Bronzemedaille und feierte wie ein wahrer Meister.
Nach seinem Sieg schrie Bebendorf laut auf, um seinen Sporthelden Cristiano Ronaldo zu imitieren. "Heute war der Tag, an dem ich so laut 'Siuuu' schreien konnte mit einer Flagge um den Hals", sagte der Dresdner nach dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Leichtathletik-EM in Rom.
Bebendorf war stolz auf seinen Sieg und die Erfüllung des Olympischen Norms in einer "wahnsinnigen" Zeit von 8:14,41 Minuten. Der sichere Hürdenläufer trug seine Leistung offen auf seinem Ärmel. "Ich habe so viel Arbeit geleistet und mich immer vertraut gefühlt. Heute ist ein Tag, den ich nie vergessen werde", sagte er.
Während der Ehrenrunde zeigte Bebendorf seinen Respekt für seinen Idol Ronaldo vor der ZDF-Fernsehkamera. Leider hatte er seinen Startnummern, die sein Glücksnummer 7 war, verloren. "Ich bin KB7, und ich trage nur CR7-Unterwäsche", fügte er spielerisch hinzu.
Zwei Jahre zuvor bei der Heim-Europameisterschaft in München hatte Bebendorf nur knapp das Podium verpasst, da er auf Platz fünf landete. In der Olympiastadt fielen jedoch alle Stücke für Bebendorf in den richtigen Platz. Nach einem geschickten Rennstrategie über 3000 Meter überholte er den dritten Platz gerade vor der letzten Hürde. Wenn die Strecke etwas länger gewesen wäre, hätte er vielleicht Gold gewonnen.
"Ich lief zum Ziel und dachte, 'was ist denn das genau geschehen? Ich habe in meinen Beinen lange nicht so viel Müdigkeit verspürt'," sagte Bebendorf später. "Ich dachte fast, dass ich träumte. Ich bereue, nicht früher anzugreifen."
Die Deutsche Leichtathletik-Vereinigung (DLV) war begeistert über ihre starke Leistung bei der Europameisterschaft im Hürdenlauf. Aus allen Wettbewerben hatten die deutschen Athleten eine beeindruckende Anzahl von drei Frauen und Männer im Finale. Der Bronzemedaillengewinner Bebendorf, die Silbermedaillengewinnerin Gesa Felicitas Krause und Frederik Ruppert, der auf Platz vier landete, waren hervorragende Leistungen aus deutscher Sicht.