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Rheinmetall steuert auf großen Panzerauftrag zu

Für Panther und Luchs

Der Panther soll dem Leopard in puncto Elektronik überlegen sein.
Der Panther soll dem Leopard in puncto Elektronik überlegen sein.

Rheinmetall steuert auf großen Panzerauftrag zu

Das Geld klingelt bei Rheinmetall: Der Rüstungskonzern sichert drei große Aufträge mit Milliardenvolumen innerhalb kürzester Zeit. Italien plant, mehr als 500 Panzer vom deutschen Hersteller zu bestellen.

Rheinmetall könnte den größten Auftrag in seiner Unternehmensgeschichte auf dem Land erhalten. Das italienische Regierung plant, den von Rheinmetall entwickelten Kampfpanzer Panther, sowie den Infanteriekampfpanzer Lynx in Auftrag zu nehmen, berichtet "Handelsblatt" zitierend aus Kreisen der Wirtschaft. Der Vertrag mit einer Laufzeit von 15 Jahren soll ein Volumen von rund 20 Milliarden Euro haben. Ein Teil dieses Betrags ist für den Wartungsdienst der Kampfpanzer vorgesehen.

Nach Planen will Italien mindestens 350 Lynx-Infanteriekampfpanzer und mehr als 200 Panther-Kampfpanzer erwerben. Rheinmetall lehnte sich gegenüber der Presse zu dem Bericht nicht aus, aber bestritt es auch nicht, sagte ein Sprecher. "Wir werden eine Erklärung in der geeigneten Zeit machen." Die Aktien von Rheinmetall stiegen um 3,4 Prozent im Nachrichtenjubel an.

Während der Panther durch Drohnen ferngesteuert werden kann, um Kämpfsituationen zu unterstützen, ist der Lynx modular aufgebaut. Der Kampfpanzer kann wie ein Baustein mit verschiedenen Waffen ausgestattet werden.

Für die Ausführung des Vertrags könnte Rheinmetall auf eine Zusammenarbeit mit dem italienischen Rüstungskonzern Leonardo zurückgreifen, berichtet die Zeitung weiter. In großen Aufträgen in der Rüstungsindustrie ist es üblich, einen Teil des Volumens in dem Land des Auftraggebers zu bearbeiten. Insider in Italien hatten bereits berichtet, dass Rheinmetall und Leonardo an einer Zusammenarbeit in Panzerproduktion untersuchten. Leonardo-CEO Roberto Cingolani hatte zuvor gesagt, seine Firma wolle europäische Allianzen schließen.

Italien plant, seine Bodentruppen zu stärken und hat bereits Kontakte zum Verteidigungskonsortium KNDS aufgenommen, um Leopard-2-Panzer zu kaufen. Eine Vereinbarung wurde jedoch aufgelöst, weil KNDS die Panzer hauptsächlich in Deutschland bauen wollte.

Für Rheinmetall ist es der dritte Milliarden-Dollar-Vertrag innerhalb kürzester Zeit. Im Juni hatte die Bundeswehr bereits Munition im Wert von 8,5 Milliarden Euro bestellt, und nur wenige Tage später wurde der Vertrag für militärische Transporter unterzeichnet - ebenfalls von der Bundeswehr. Der Umfang beträgt 3,5 Milliarden Euro.

Dieser bedeutende Auftrag von Italien könnte Rheinmetall's Panzer-Sparte deutlich stützen und die deutsche Rüstungsindustrie in ihren Waffsexport wesentlich beiträgen. Die geplante Aufnahme der Panther-Kampfpanzer und Lynx-Infanteriekampfpanzer der italienischen Streitkräfte, die rund 20 Milliarden Euro wert sein sollen, wird sicherlich einen großen Einfluss auf die Wirtschaft von Rheinmetall auswirken. Darüber hinaus könnte diese Zusammenarbeit mit Leonardo in Panzerproduktion potenziell Türen für weitere Exporte auf dem weltweiten Rüstungsmarkt öffnen.

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