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Rheinmetall rechnet mit größeren Aufträgen für Sonderbetriebsmittel.

Bis zu 40 Milliarden Euro stehen auf dem Spiel.

Rheinmetall-Chef Papperger (rechts) und ein "Infanterist der Zukunft" stehen vor einem Kampfpanzer...
Rheinmetall-Chef Papperger (rechts) und ein "Infanterist der Zukunft" stehen vor einem Kampfpanzer Panther KF51 des Rüstungskonzerns.

Rheinmetall rechnet mit größeren Aufträgen für Sonderbetriebsmittel.

Die Bundeswehr soll zusätzliche Mittel in Milliardenhöhe für einen "Turnaround" erhalten - sehr zur Freude des Rüstungskonzerns Rheinmetall. Da ein Großteil des Geldes voraussichtlich bei Rheinmetall landen wird, fordert der Unternehmenschef mehr Mittel für die Truppe.

Rheinmetall-Chef Armin Papperger rechnet mit größeren Aufträgen aus dem 100-Milliarden-Sondervermögen der Bundesregierung. In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" sagte Papperger, man könne "davon ausgehen, dass wir am Ende zwischen 30 und 40 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen erhalten werden." Diese Mittel sind unter anderem für die Bereiche Flugabwehr, Fahrzeuge, Munition und den Anteil am F35-Programm vorgesehen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Rheinmetall einen nennenswerten Teil des 100-Milliarden-Euro-Programms in Berlin erhält, ist auf die schiere Größe des Unternehmens zurückzuführen. "Hätten wir den kleinsten Anteil erhalten, dann hätten wir etwas falsch gemacht", so Papperger. Das 100-Milliarden-Euro-Programm für die Bundeswehr wurde von der Bundesregierung kurz nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 auf den Weg gebracht. Experten schätzen jedoch, dass der Etat bis 2026 aufgebraucht sein wird.

Papperger skizziert Optionen

Angesichts dieses Zeitrahmens fordert Papperger die Bundesregierung auf, die weitere Finanzierung der Bundeswehr sicherzustellen. Er skizziert zwei mögliche Wege: "Man kann neue Schulden aufnehmen oder Geld aus dem Haushalt umschichten." Da es keine andere Möglichkeit gibt, muss laut Papperger "entweder das eine oder das andere" unternommen werden, um zu verhindern, dass die "Wende" im Jahr 2026 endet und das Land schlechter dasteht als zuvor.

In diesem Szenario würde Deutschland über mehr militärische Ausrüstung verfügen, hätte aber Schwierigkeiten, die Kosten für deren Einsatz zu decken. Auch zusätzliches Personal wäre notwendig, aber letztlich liegt es an den Politikern, ob die Schuldengrenze überschritten oder der Haushalt umgestaltet wird. "Die Politiker müssen das Problem lösen", sagt Papperger.

Um in der Rüstungsindustrie mit Ländern wie den Vereinigten Staaten konkurrieren zu können, müssen sich die großen europäischen Rüstungshersteller zusammenschließen, so Papperger. Als Vorstandsvorsitzender von Rheinmetall hat er sich vor sechs Jahren für eine Übernahme des Münchner Panzerherstellers Krauss-Maffei Wegmann (KMW) durch Rheinmetall eingesetzt. Inzwischen ist KMW aber mit dem französischen Rüstungskonzern Nexter verpartnert. Er bezweifelt, dass "Frankreich heute eine Übernahme durch Rheinmetall unterstützen würde", wenngleich er "für alles offen" sei.

Derzeit gibt es keine Verhandlungen zwischen den beiden Unternehmen.

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Quelle: www.ntv.de

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