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Resolution der UN-Generalversammlung fordert Waffenstillstand

Nachdem es dem UN-Sicherheitsrat letzte Woche erneut nicht gelungen war, eine Resolution zu Gaza zu verabschieden, hat nun erneut die UN-Generalversammlung die Macht übernommen.

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Resolutionen der UN-Generalversammlung sind nicht rechtsverbindlich, haben aber symbolischen Charakter. Foto.aussiedlerbote.de

Nahostkonflikt - Resolution der UN-Generalversammlung fordert Waffenstillstand

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedete eine Resolution, die einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen fordert. Das von Ägypten vorgelegte Dokument erhielt in New York die nötige Zweidrittelmehrheit. 153 Länder stimmten dafür und 10 Länder stimmten dagegen. 23 Länder, darunter Deutschland, enthielten sich bei der Abstimmung.

Das Auswärtige Amt teilte über den SMS-Dienst X (ehemals Twitter) mit, dass die Resolution „eine schwierige Entscheidung“ für Deutschland darstelle. „Wir wollen ein Ende des unerträglichen Leidens der Menschen in Israel und Gaza.“

Die Resolution fordert einen „umfassenden Waffenstillstand“, erklärt aber nicht, warum Israel zur Selbstverteidigung gezwungen wird: weil die Hamas Israel am 7. Oktober brutal angegriffen hat. Und weil die Hamas Israel weiterhin zerstören will. Ich bin damit nicht einverstanden – aber weil sie daran arbeiten wollen, das Leid der Palästinenser zu beenden, können sie auch nicht dagegen stimmen.

Resolutionen der UN-Generalversammlung sind nicht rechtsverbindlich, haben aber symbolischen Charakter. Sie geben auch einen Einblick in die Weltstimmung: Neben der arabischen Welt stimmte auch ein erheblicher Teil der Länder des globalen Südens dafür. In den EU-Ländern zeigte sich ein anderes Bild: Deutschland beispielsweise enthielt sich ebenfalls der Stimme, während unter anderem Frankreich und Griechenland dafür stimmten. Neben Israel stimmten auch die USA, Paraguay, Österreich und Guatemala dagegen.

„Katastrophale humanitäre Lage“

Insgesamt 153 Länder stimmten für die Resolution, deutlich mehr als Ende Oktober, als 120 Länder in der UN-Generalversammlung für eine Resolution stimmten, die auf eine Verbesserung der humanitären Lage und einen sofortigen Waffenstillstand in den abzielte. Gazastreifen . Damals stimmten 14 Länder dagegen und 45 Länder enthielten sich, darunter auch Deutschland. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat 193 Mitglieder, aber aus verschiedenen Gründen stimmt nicht jeder ab.

Die jetzt angenommene Resolution fordert einen dauerhaften Waffenstillstand, der weit über frühere Forderungen nach einem zumindest vorübergehenden Waffenstillstand hinausgeht. Das Dokument brachte außerdem große Besorgnis über die „katastrophale humanitäre Lage“ im Gazastreifen zum Ausdruck und forderte die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln.

Die Resolution wurde zuvor durch einen ausdrücklichen Verweis auf die islamistische Hamas und den Wunsch ergänzt, das Massaker vom 7. Oktober eindeutig zu verurteilen. Allerdings gelang es ihnen nicht, die erforderliche Zweidrittelmehrheit zu erreichen.

Guterres fordert UN-Sicherheitsrat auf

Dem mächtigeren UN-Sicherheitsrat gelang es letzte Woche erneut nicht, eine verbindliche Waffenstillstandsresolution zu verabschieden. Das Gremium hat bisher nur eine Resolution mit humanitärem Schwerpunkt angenommen, was vor allem auf die anhaltende Unterstützung Israels durch die Vereinigten Staaten zurückzuführen ist. Die Verabschiedung dieser Resolution durch die UN-Generalversammlung ist auch eine Reaktion auf die Vorgänge im Sicherheitsrat.

UN-Generalsekretär António Guterres hat den UN-Sicherheitsrat persönlich aufgefordert, einen solchen humanitären Waffenstillstand zu unterstützen. In einem entsprechenden Brief an den Sicherheitsrat verwies er auf Artikel 99 der Charta der Vereinten Nationen. Dies ermöglicht es dem Generalsekretär, den Sicherheitsrat auf „jede Angelegenheit aufmerksam zu machen, die seiner Meinung nach die Garantien des internationalen Friedens und der internationalen Sicherheit gefährden könnte“ und wurde nach Angaben der Vereinten Nationen seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt.

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Quelle: www.stern.de

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