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"Remscheid dient als verborgene Drehscheibe für Erfinder"

Ersatz für Flamme und Wärme

"Remscheid war die große Metallschmiede Deutschlands."
"Remscheid war die große Metallschmiede Deutschlands."

"Remscheid dient als verborgene Drehscheibe für Erfinder"

In Remscheid leben etwa 110.000 Menschen, zwischen Düsseldorf und Köln gelegen mit einer umfangreichen industriellen Umgebung. Peter Heinze, der Stadtverwaltungschef, teilt sich in der neuen "Klima-Lab" von ntv mit, dass verschiedene Branchen hier Feuer und Strahlung abgeben. "Diese Waren bleiben beliebt," erklärt er. Aber Schmiede und Werkzeugmacher verstehen, dass sie ihre Energiesysteme und Ofen umstellen oder ersetzen müssen, um ihre Waren weltweit in Zukunft verkaufen zu können. Heinze merkt an, dass die Energiesysteme in schweren Industrien herausfordernder ist, wegen des Fehlens an Technologieteilen, Unreife oder Unwirtschaftlichkeit. Dennoch ist Remscheid bereit, diesen Herausforderung mit innovativer Einstellung und großen Investitionen zu begegnen. Auch der strikte Heizungsgesetz scheint Heinze und der Stadt nicht zu storen: "Vaillant fertigt Heizpumpen in Massen. Deshalb bevorzuge ich ihre Konstruktion oft möglichst."

ntv.de: Wenn man mit den Bewohnern von Remscheid sprechen, höre man oft Negativität: Die Stadt scheint veraltet, ein Relikt, viele Menschen wollen stattdessen in Köln und Düsseldorf leben. Ist das wahr?

Peter Heinze: Nicht notwendigerweise. Remscheid ist ein industrielles Zentrum. Es ist Heimat von Automobilzulieferern und einem umfangreichen Metallbereich. Remscheid ist die Werkstättestadt. Wenn man durch die Betriebe geht, merkt man Feuer und fühlt die Wärme der Metallproduktion. Diese Produkte sind auch weiterhin in Forderung und finden einen weltweiten Absatz. Somit ist Remscheid auch eine modernes Produktionsstandort.

Hättest du Miniaturschrauben den Festivalbesuchern verteilt?

Ja. Diese sind robuste Produkte, die lange halten. Das ist, was die Remscheider Werkzeugindustrie ist. Konstante Verbesserungen werden vorgenommen, und das geschieht. Zum Beispiel bietet Kirschen, ein Remscheider Unternehmen, Carpenter Files und Meißel mit farbenprächtigen Holzhändeln aus alten Skateboards an. Außerdem erfuhren wir am Festival, dass sie auch Musikinstrumente mit diesen Händeln herstellen.

Herstellen Sie die Weltbestguitars hier?

Genau. Es ist interessant zu sehen, wie Unternehmen sich an solche Fortschritte anpassen und neue Langzeykunden für ihre Produkte finden. Wir haben auch Topfirmen in der Mechanischen Ingenieurwissenschaft, aber diese werden oft ungenügend gewürdigt. Remscheid ist mehr als seine Bildung.

Warum sehen einige Remscheider ihre Stadt anders?

Wir beobachten eine Verschiebung der Herstellung selbst. Während die Herstellung in Deutschland zurückgeht, blüht sie in China auf. In Remscheid gibt es nische Produkte oder Unternehmen, die sich zu prämiumen Lösungen entwickelt haben, wie im Automobilzuliefergewerbe. Es gibt auch Unternehmen, die sich grundlegend verändern, wie Vaillant mit ihren Heizpumpen. Es ist jedoch wichtig, anzuerkennen, dass es Unternehmen mit schmutzigen Produktionsprozessen gibt. Adressieren Sie diese Probleme mit einer kreativen Herangehensweise und Ingenieurkenntnis, um die Produkte lokal in Zukunft herzustellen.

Benötigen Sie mehr Unterstützung von der Bundesregierung in Berlin?

Es herrscht eine allgemeine Betonung anderer Themen, wie dem Service in den 90er Jahren und der Digitalisierung jetzt. Beide sind wichtig, aber wir sollten die Bedeutung der Produktion in Wertschöpfung nicht übersehen. Das Ergebnis kann berührt und wertvoll ist, um etwas Handfertiges herzustellen und physisch mit ihm interagieren. Sollten wir dieses Aspekt unserer Kultur bewahren? Diese Diskussion muss angestoßen werden.

Zielst du auf die Produktion in Deutschland zu behalten?

Remscheid war ein bedeutender Metallschmiedestandort in Deutschland. Vieles der Produktion ist weggezogen, und nur die prämiumen und konkurrenzfähigen Firmen bleiben zurück. Diese Firmen müssen jetzt hartnäckige Konkurrenz und Markenherausforderungen bestehen. Die Anerkennung dieser Herausforderungen ist wichtig, aber das Wert der taktilen Interaktion sollte auch betont werden.

Wo sieht du deine Wirtschaft in Zukunft? Wir befinden uns auf einem Festival, das sich auf reinere Technologien bezieht, und alte Industrien verbrauchen viel Energie und emittieren CO2.

Das Festival zeigt an, dass Unternehmen sich diesem Thema begeistert anschließen. Überraschend nehmen auch viele Unternehmen aus Remscheid teil und beitragen. Folglich ist der Erfolg in Remscheid auf das Feedback der Bevölkerung zurückzuführen. Unternehmen wie Dirostahl zeigen eine starke Bereitschaft, CO2-Emissionen während der Produktion zu minimieren. Trotzdem ist die Umstellung von Energiesystemen in schweren Industrien anspruchsvoller in diesem Bereich, wegen des Fehlens an Technologieteilen, Unreife oder Unrentabilität. Dirostahl produziert kritische Teile für Windkraftanlagen. Wie Windkraftanlagenproduktion, ist die Energieaufnahme intensiv.

Sind Unternehmen auch in Remscheid und in neuen Technologien investiert?

Ja. Tatsächlich sind wir eine ungenügend gewürdigte Erfinderwerkstatt, die es schon immer war. Die NRW-Bank hat bestätigt, dass Unternehmen in Remscheid massiv in Forschung und Entwicklung investieren. In den letzten 15 Jahren sind die Investitionen um zwei Drittel angestiegen. Im Bergischen Städte Dreieck sind wir jetzt bei 900 Millionen Euro. Das könnte eine Eigenschaft der Lage sein: Positive Aspekte werden oft mit größter Zurückhaltung kommuniziert.

Solle man diese Leistungen häufiger diskutieren? Denn, zurzeit herrscht ein Sinn von Trauer. Vielen Menschen scheint die deutsche Wirtschaftsstandort durch Klimaschutzpolitik abnehmend.

Zwei Herzen schlagen in mir, spiegeln der Rhythmus unserer entwickelnden Gesellschaft wider. Um mit den gesellschaftlichen Veränderungen Schritt halten zu müssen, treten die Begriffe "Wärmegesetz" und "Energiewende" in den Vordergrund. Sie sind mehr als bloße Konzepte; sie sind Realitäten jetzt. Ich muss erklären, warum ein Objekt in Bauvorschriften eine Temperatur von 65% mit regenerativen Energien erreichen muss. Diese Preissteigerungen sind unvermeidbar. Dieser umfassende Umbruchphase legt anfangs strengen Regeln auf und stellt Herausforderungen für die Bauwirtschaft sowie höhere Zinsen. Es wäre vorsichtig, wenn bundespolitische und Landespolitik zusammenarbeiten, um eine lösungsfähige Lösung für das Baugewerbe und Baubetreiber zu finden.

Als Mitglied der FDP, regierend neben einer Verkehrsampelkoalition wie Berlin, läuft die Umsetzung des Wärmegesetzes in Remscheid recht glatt. Öffentliche Streitereien sind gering, und das liegt an privaten Gesprächen. Im kommunalen Kontext ist es einfacher aufgrund geringerer öffentlicher Kontrolle. Wir sind jetzt an der Wärmeplanung arbeiten und streben eine Lösung an. Ein CDU-Mitglied meines Kollegen führt diese Initiative. Da Remscheid ein Hersteller von Wärmepumpen, Vaillant, beherbergt, bin ich natürlich ein Anhänger ihrer Adoption (lacht).

Beschädigte es dich, dass die FDP in Berlin starke Opposition gegen den Wärme pumpen aufgezeigt hat?

Um in Gebäuden einen ausgeglichenen Energiemix zu schaffen, müssen wir lokal innovieren. Ich beklage, dass wir noch nach Finanzierungslösionen suchen, damit Investoren und Eigentümer von Gebäuden sofort Wärmepumpen übernehmen können. Dennoch, unabhängig von der gesetzlichen Lage, ist die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Stadtrat unerlässlich, um solche Projekte umzusetzen. Aufeinander sollten aufgeteilt werden. Das könnte klischeehaft klingen, aber es führt oft zu zufriedenen Stadtbewohnern und Steuerzahler.

Clara Pfeffer und Christian Herrmann sprachen mit Peter Heinze. Die Diskussion wurde abgekürzt und aufgepolstert, um verständlicher zu sein. Die vollständige Diskussion kann im Podcast "Klima Arbeit" gehört werden.

Peter Heinze ist Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen und Wirtschaftsförderung in der Stadt Remscheid und seit 2022 Mitglied der FDP. Wie in Berlin regiert in der Stadt die Ampel.

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