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Regierungsfraktionen beschließen Budget 2024

Niedersachsen stehen im nächsten Jahr etwas mehr Mittel zur Verfügung als in diesem Jahr. Aus dem Staatshaushalt werden zwei zentrale rot-grüne Projekte umgesetzt.

Stephen Weil (SPD), niedersächsischer Ministerpräsident. Foto.aussiedlerbote.de
Stephen Weil (SPD), niedersächsischer Ministerpräsident. Foto.aussiedlerbote.de

Finanzen - Regierungsfraktionen beschließen Budget 2024

Niedersachsen Die Ausgaben im kommenden Jahr liegen bei rund 42,4 Milliarden Euro. Am Donnerstag stimmten die sozialdemokratischen und grünen Regierungsfraktionen im Landtag für die Verabschiedung des Haushaltsplans 2024. Damit ist das Budget rund 0,7 % höher als in diesem Jahr. Die beiden Oppositionsparteien Alternative für Deutschland und Christdemokraten stimmten dagegen. Die roten und grünen Punkte sehen Verbesserungen bei den Lehrergehältern und beim Wohnungsbau vor.

Nach Angaben des Finanzministeriums sollen insgesamt rund 10,5 Milliarden Euro in die Bereiche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur fließen. Etwa 9 Milliarden sind für die Sozialhilfe vorgesehen. 5,8 Milliarden US-Dollar für den kommunalen Finanzausgleich.

Premierminister Stephen Weir sieht im genehmigten Staatshaushalt einen soliden Ausgangspunkt. Der SPD-Politiker sagte, es sei ein verlässlicher Haushalt in stürmischen Zeiten.

Welches Problem wollen Rot und Grün lösen?

Staatliche Wohnungsbaugesellschaft: Rot und Grün hoffen, durch diese Gesellschaft für mehr bezahlbaren Wohnraum zu sorgen. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft wird zum 1. Januar 2024 mit einem Startkapital von 100 Millionen Euro gegründet. Nach Angaben des Bauministeriums können unter den aktuellen Bedingungen rund 1.600 staatliche Wohnungen gebaut werden. Der Großteil der Wohnungen soll dem Sozialwohnungssegment angehören, die Preise liegen zwischen 6 und 7,50 Euro pro Quadratmeter. Das Unternehmen ist zentraler Bestandteil des rot-grünen Bündnisabkommens.

Lehrergehälter: „Damit sind die Lehrergehälter an niedersächsischen Schulen unabhängig von der Schulform gleich“, sagte Kanzlerin Weil. Für viele Lehrer wird es zu Beginn des Schuljahrs 2024/25 eine Gehaltserhöhung geben. A13 bezieht sich auf das Gehaltsniveau, das Hochschullehrer zuvor erhielten, nicht auf das Gehaltsniveau ihrer Kollegen an anderen Schulen.

Krankenhäuser: Als weiteres zentrales Thema nannte Weir Krankenhausinvestitionen. Nach Angaben des Finanzministeriums sind dafür im kommenden Jahr 210 Millionen Euro vorgesehen, ab 2025 sollen es 20 Millionen Euro pro Jahr sein.

Aber es gibt immer noch Geld für Breitband, Verbraucherzentralen und Musikschulen

Was noch blockiert ist: Niedersachsen will durch staatliche Sharing-Förderung die Anbindung an schnelles Internet weiter ausbauen. Das hatten die Regierungsfraktionen von Sozialdemokraten und Grünen bereits vor Wochen angekündigt. In diesem Sommer hatte Digitalisierungsminister Olaf Lies (SPD) erklärt, dass die Mittel nicht ausreichten, um die Unterstützung fortzusetzen. Rot und Grün stellten daraufhin weitere Mittel für Verbraucherzentralen und Musikschulen bereit.

Kritik von Opposition und Gewerkschaften

Wie erwartet kritisierten die beiden Oppositionsparteien AfD und CDU den Plan. Der Koalitionsvertrag zwischen SPD und Grünen stehe unter dem Motto „Stillstand in unsicheren Zeiten“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Sebastian Lechner. Zu Beginn der Haushaltsverhandlungen dieser Woche warf Lechner beiden Regierungsfraktionen vor, die Potenziale des Landes nicht auszuschöpfen. Damit sei Rot-Grün der „Tod der Chancen in Niedersachsen“.

Die Alternative für Deutschland hat erneut die aus ihrer Sicht gescheiterte Einwanderungs- und Asylpolitik kritisiert. Der Alternative-für-Deutschland-Politiker Jürgen Pasturski sagte, die Landesregierung verfolge eine Politik, die den Interessen der Bevölkerung zuwiderlaufe.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi kritisierte, dass der Landeshaushalt nicht genügend Mittel für Kindertagesstätten vorsehe. „Der Staat muss endlich mehr Geld in Kitas investieren. Nur so kann dem gravierenden Fachkräftemangel begegnet werden“, sagte Verdi-Landesgeschäftsführerin Andrea Wemheuer.

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Quelle: www.stern.de

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