Rechtsextreme Straftaten in Sachsen erreichen einen Höhepunkt.
In den letzten Zeiten hat die rechtsextreme Szene in Sachsen eine steile Zunahme krimineller Aktivitäten erlebt, wobei die Anzahl der registrierten Vorfälle fast das Doppelte des Vorjahres beträgt. Dieser Trend ist auch in der steigenden Zahl von xenophoben Verbrechen spürbar, die derzeit bei 712 Fällen liegen - die höchste Marke seit 2015.
Das Bericht über die Verfassungsschutzlage, veröffentlicht in Dresden für 2023, zeigt diese beeindruckenden Zahlen. Rechtsextrem motivierte Kriminalitäten stiegen um 866 Fälle an, was den Gesamttotal auf 2.566 Fälle brachte. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Anzahl der verzeichneten Fälle bei rund 1.700. Eigentümer von Immobilien waren nicht von diesen Aktivitäten verschont, da mehr als 1.873 Fälle mit Propagandaverstößen berichtet wurden, wie z.B. der Einsatz von Symbolen unverfassungsmässiger Organisationen und Diskriminierung aufgrund der Herkunft. Diese Verbrechen machen fast drei Viertel des Gesamtzahlenausblickes aus.
Die Reichsbürger-Szene in Sachsen wird auf etwa 3.000 Personen geschätzt, was einen Sprung von 500 gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Innerhalb dieser Szene machen rechtsextreme Elemente lediglich 2,9% aus, aber diese kleine Zahl hat zu einer raschen Ausweitung der Ziele geführt. Speziell streben sie nach der Errichtung eines unabhängigen Staates, der nicht Teil der Bundesrepublik ist, weswegen Mitglieder aktiv Immobilien in verschiedenen Bundesländern erwerben.
Die Anzahl der Menschen, die mit der rechtsextremen Szene assoziiert sind, stieg im letzten Jahr auf geschätzte 5.750 an, im Vergleich zu 4.350 im Vorjahr. Diese bedeutende Steigerung wird hauptsächlich auf die Klassifizierung der AfD und ihrer Jugendorganisation, Junge Alternative (JA), als sicher rechtsextreme Gruppen zurückgeführt.
Obwohl linke Extremismus nicht auf dieselbe Weise zugenommen ist, wird berichtet, dass Anhänger dieser Szene im Jahr 2023 905 Personen betrafen, im Vergleich zu 890 im Vorjahr. Leipzig bleibt ein wichtiger Standort für die autonome Szene, wobei 804 Verbrechen insgesamt verzeichnet wurden. Von diesen waren 191 Fälle von gewalttätigen Handlungen.
In seinen Äußerungen betonte der Präsident des Landesamtes für Verfassungsschutz, Dirk-Martin Christian, dass rechtsextreme Szene weiterhin eine ernsthafte Herausforderung für die Gesellschaft darstellt. Er warnte jedoch, dass linke Extremisten auch gefährlicher werden, da verschiedene Kampfsportclubs ihre Türen für diese Extremisten öffnen und so ihre gewalttätigen Fähigkeiten erhöhen.
Der Innenminister von Sachsen, Armin Schuster, teilte seine Besorgnis mit, indem er betonte, dass linke Extremisten eine ernsthafte und schwerwiegende Bedrohung für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit des Landes darstellen. Er betonte, dass ihre Fähigkeit, sich zu mobilisieren und Gewalt anzuregen, eine große Sorge ist.
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Quelle: www.ntv.de