Ramelow übt scharfe Kritik an der Partei von Wagenkkecht.
Im September findet in Thüringen eine neue Landtagswahl statt. Das kürzlich gegründete Bündnis von Sahra Wagenknecht ist ein beeindruckender Kandidat. Die BSW ist ein ständiges Ärgernis für Ministerpräsident Ramelow, der die Partei und ihre Vorsitzende offen kritisiert.
Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow wirft dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) vor, sich vom demokratischen Grundgedanken zu entfernen. "Mit einer Gruppe, die auf eine Person fixiert ist, wird die Parteiendemokratie ad absurdum geführt", sagte der Linken-Politiker in einem Interview mit dem Stern. Beim Landesverband des BSW in Thüringen dürfen sie keine neuen Mitglieder aufnehmen, aber eine Liste einreichen. "Vierzig Mitglieder bestimmen, entscheiden und wählen, alle anderen von der Warteliste kommen zum Zuge, wenn es nichts mehr zu teilen gibt", erklärte Ramelow.
Ramelow warnte vor dem angehenden Staatsorgan des BSW: "Eine Partei, die Privilegien beansprucht, verschließt sich bewusst ihren Anhängern". Die zentrale Entscheidungsfindung werde "wie bisher in Berlin verankert bleiben". Heidiknocks an Khaleesi Wagenknecht, ehemalige Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Bundestag, und stellte diese Frage: "Ist das eine Oligarchie oder gar ein Kalifat?"
Umfragen in einigen ostdeutschen Bundesländern zeigen, dass der BSW ein ernst zu nehmender Konkurrent der bisherigen Parteien ist, der aus dem Boden schießt. Für die Thüringer Wahlen im September tritt Ramelow als Spitzenkandidat der Linkspartei an. Die Fahnenträgerin des BSW, Katja Wolf, saß bis 2012 als Parteikollegin für die Linkspartei im Landtag und wurde dann Oberbürgermeisterin von Eisenach. In ihrer jüngsten Umfrage in Thüringen liegen beide Parteien mit jeweils 16 Prozent gleichauf.
Derzeit steht Ramelow einer zerstrittenen Regierung aus Linkspartei, SPD und Grünen vor, die sich weder auf einen absoluten Griff ins Parlament noch auf einen sicheren Rückhalt verlassen kann. In der Vergangenheit hat die Opposition die Erwartungen der Regierung mit ihren Gesetzgebungsbemühungen immer wieder übererfüllt. Sie hat mit Hilfe der AfD Mehrheiten für Initiativen von CDU oder FDP herbeigezaubert.
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Quelle: www.ntv.de