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Pistorius-Konfrontation entsteht nach europäischen Umfragen.

Diese Woche im Blickpunkt

Verteidigungsminister Pistorius ist der beliebteste Politiker in Deutschland.
Verteidigungsminister Pistorius ist der beliebteste Politiker in Deutschland.

Pistorius-Konfrontation entsteht nach europäischen Umfragen.

Die Regierungskoalition ist in Aufruhr, die Kanzlerin hat zu kämpfen, und bei den anstehenden Europawahlen wird ein katastrophales Ergebnis erwartet. Jüngste Gerüchte in der SPD deuten darauf hin, dass Boris Pistorius im Sommer als neuer Kanzlerkandidat für das Jahr 2025 angekündigt werden könnte. Wirken sich diese aktuellen Ereignisse negativ auf das Ansehen von Pistorius aus?

Da Meinungsforscher davon ausgehen, dass die SPD bei den Europawahlen nur noch 14-16% erreichen wird, droht die Partei auf die Größe der Grünen zu schrumpfen oder sogar hinter die AfD zurückzufallen. Dieses demütigende Szenario wäre für die langjährige Traditionspartei besonders herzzerreißend.

Der Schweigepakt innerhalb der SPD, der besagt, dass trotz der ungünstigen Stimmung keine öffentliche Kritik an der Parteiführung oder der Kanzlerin geäußert wird, gerät ins Wanken. Als erster SPD-Bundestagsabgeordneter brach Heiko Wittig, Fraktionschef der Partei in Nordsachsen, das Schweigen. "Zahlreiche Anhänger der SPD-Basis sind der Meinung, dass Pistorius zweifelsohne unsere Nummer eins ist", sagte er. "Wenn Pistorius Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten herausfordert, wird sich der 15-Punkte-Vorsprung der CDU/CSU drastisch verringern. Bleibt alles beim Alten, wird die SPD bei der Wahl 2025 eine schockierende Enthüllung erleben."

Zwei Faktoren setzen die SPD unter Druck

Wittigs Kommentar steht im Einklang mit den möglichen Entwicklungen innerhalb der SPD nach der Europawahl am 9. Juni. Eine Debatte über personelle Veränderungen und Konsequenzen für Olaf Scholz ist höchstwahrscheinlich. Zwei Faktoren verstärken den Druck auf die SPD: Zum einen ist Olaf Scholz der unbeliebteste Kanzler seit 1949, zum anderen ist Boris Pistorius der beliebteste Politiker in Deutschland. Diese einmalige politische Situation spricht für eine Entscheidung für eine Kanzlerkandidatur von Pistorius. Seine Popularität zeigt sich nicht nur in Umfrageergebnissen, sondern auch nachhaltig. Seit Monaten liegt er in der Beliebtheitsskala der Politiker an der Spitze. Inzwischen hat die SPD so viele beliebte Politiker wie der FC Bayern Trainer.

Die SPD-Führung spricht von einem "Zeitfenster" zwischen der Europawahl und der Landtagswahl im Herbst. Einige Parteimitglieder versuchen, Scholz zu einem freiwilligen Verzicht auf die Kandidatur im Jahr 2025 zu bewegen; damit wäre die Partei für die Wahlen im Folgejahr besser aufgestellt. Die Herausforderung besteht darin, dass der Kanzler wahrscheinlich die Auswirkungen eines wahrscheinlichen Desasters bei den Europawahlen für die SPD sowie die schwachen Aussichten der Ampelkoalition in Ostdeutschland erkennen wird. Bei einem möglichen Rückgang der Zustimmung in Sachsen und Thüringen um 5 % sind Scholz' Chancen auf eine Wiederwahl im Jahr 2025 nahezu vernachlässigbar. Nur wenige in der SPD-Führung rechnen damit, dass die Koalition in der Schlussphase stärker wird oder mehr Macht erhält. Deshalb muss die SPD jetzt handeln und mit der Ernennung von Pistorius ein Zeichen für einen Neuanfang setzen - ein Ereignis, das "geradezu zwingend" erscheint. Pistorius gleicht schon jetzt "einem Kanzler in spe".

Das Gelegenheitsfenster öffnet sich

In geheimen Gesprächen nehmen die meisten prominenten SPD-Vertreter Scholz nicht mehr in Schutz. Die meisten geben zu, er wirke "egozentrisch und passiv", und "die Regierung entgleitet ihm". Die Unterstützung für Scholz innerhalb der SPD ist gering, nur einige wenige setzen sich noch aktiv für ihn ein. Der Parteivorsitzende Lars Klingbeil erklärt beharrlich, dass Scholz Kanzler und Kanzlerkandidat bleiben wird. Diese Aussage liest sich jedoch eher wie ein Ritual der Ergebenheit, als ein echter Glaube.

Andererseits ist Pistorius bei der linken und friedensbewegten Fraktion in der SPD nicht sehr beliebt. Scholz ist sich dessen bewusst und schürt seit einigen Wochen diese Abwehrhaltung, um seine Position zu stärken. Er hat sich öffentlich gegen Pistorius' Haushaltsanträge gestellt und im Baltikum die militärpolitische Haltung des Ministers ignoriert. Zudem hat Scholz im Europawahlkampf die militärische Kehrtwende gegen eine insgesamt deutlichere Haltung zur Friedenssicherung eingetauscht. Abgesehen von der Unterstützung durch die Bundeskanzlerin hat Pistorius nun Schwierigkeiten, seine Agenda in der Fraktion durchzusetzen. Die berüchtigte Bemerkung "Ich muss das nicht machen" ist ihm entgangen und deutet auf eine klare Entscheidung zwischen Scholz und ihm hin.

Das Fenster der Gelegenheit öffnet sich weit.

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Quelle: www.ntv.de

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