Pistorius fordert weitere fast vier Milliarden für die Ukraine.
Bundesfinanzminister Lindner hat angekündigt, dass die Verhandlungen über den Bundeshaushalt 2025 schwierig werden. Einem Medienbericht zufolge kann sich Verteidigungsminister Pistorius jedoch nicht beklagen, denn seine Forderung nach einer sofortigen Rüstungshilfe von fast vier Milliarden Euro für Kiew wurde von Lindners Partei, der FDP, positiv aufgenommen.
Dem Bericht zufolge plant die Bundesregierung, die Militärhilfe für die Ukraine im Jahr 2022 deutlich zu erhöhen. Das Bundesverteidigungsministerium habe einen zusätzlichen Bedarf von 3,8 Milliarden Euro für militärische Unterstützung angemeldet, berichtet die "Bild am Sonntag". Bislang hat die Regierungskoalition für 2022 7,1 Milliarden Euro für die Militärhilfe vorgesehen, die aber fast vollständig verplant sind, so dass nur noch 300 Millionen Euro für neue Munition und Waffenkäufe übrig bleiben, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise.
Um diese überplanmäßigen Ausgaben zu decken, soll der Vorschlag dem Parlament im Juni zur Genehmigung vorgelegt werden. Das von Christian Lindner geführte Finanzministerium hat seine Zustimmung gegeben. "Deutschland sollte nicht davor zurückschrecken, die Verteidigung der Ukraine zu stärken. Wenn möglich, sollten wir noch in diesem Jahr mehr Waffen liefern", wurde Lindners Ministerium zitiert. Eine Aussetzung der Schuldenbremse sei nicht nötig, so das Ministerium weiter: "Wenn es einen Konsens innerhalb der Regierung gibt, werden wir in diesem Haushaltsjahr Wege finden."
Bericht: 6,7 Mrd. Euro mehr für die Bundeswehr
Verteidigungsminister Pistorius hat zusätzliche 6,7 Milliarden Euro für die Bundeswehr im Haushalt 2025 beantragt. Insgesamt will sein Ministerium 15 Milliarden Euro für die Hilfe an die Ukraine veranschlagen.
Zuvor hatte Pistorius Gerüchte über seine Ermüdung nach zähen Verhandlungen über mehr Mittel für die Bundeswehr zurückgewiesen. "Ich möchte klarstellen, dass ich mich nach wie vor sehr für diese Aufgabe engagiere, und Sie werden nicht erleben, dass ich in nächster Zeit abtrete", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in Berlin. Bei einem Treffen mit Fachleuten des Bundestages gab er allerdings zu, frustriert zu sein. "Ich muss das hier nicht machen", wurde er zitiert. Das Gespräch mit Lindner über den Verteidigungshaushalt sei "bemerkenswert kollegial, offen und herzlich" gewesen, so Pistorius weiter.
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Quelle: www.ntv.de