Pistorius äußert seine Frustration über unzureichende Haushaltsmittel für die Bundeswehr.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" seinen Frust über unzureichende Haushaltsmittel für die Bundeswehr geäußert. Während eines Koalitionsfrühstücks mit Haushalts- und Verteidigungspolitikern wurde der Minister mit den Worten zitiert: "Das muss ich hier nicht machen" und deutete damit seine Verärgerung an. Es wird jedoch angemerkt, dass Pistorius nicht mit Rücktritt gedroht hat.
Der Grund für die Spannungen scheint eine Äußerung von Bundeskanzler Olaf Scholz zu sein, der die Minister (ohne das Verteidigungsministerium zu nennen) zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den Finanzen aufforderte. Pistorius hatte sich zuvor für eine Erhöhung des Verteidigungsetats um mindestens 6,5 Milliarden Euro für 2025 ausgesprochen. Im Finanzministerium von Christian Lindner sind derzeit 52 Milliarden Euro für das kommende Jahr geplant.
Pistorius spricht sich dafür aus, die zusätzlichen Verteidigungsausgaben aufgrund der russischen Aggression gegen die Ukraine von der Schuldenbremse auszunehmen. Damit sei gewährleistet, dass angesichts der aktuellen Sicherheitslage jährlich mindestens 2 % der Wirtschaftsleistung für die Verteidigung ausgegeben werden. Aus verfassungsrechtlicher Sicht überwiegt die Sicherheit des Landes die Bedeutung der Schuldenbremse.
Lindner weigert sich jedoch, Ausnahmen von der Schuldenbremse zu akzeptieren, und auch Scholz hat sich nicht hinter den Verteidigungsminister gestellt. Anonyme Vertreter der Bundeswehr sagten der "Süddeutschen Zeitung", dass sowohl Scholz als auch die SPD derzeit Pistorius übertrumpfen würden. Der Ernst der Sicherheitslage werde nicht erkannt, argumentieren sie. Ihre Bewertung von Putins Handeln lautet: "Man sollte Angst haben."
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Quelle: www.ntv.de