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Parteitag der Sozialdemokratischen Partei in der Haushaltskrise

Zum Auftakt des SPD-Parteitags sind keine Überraschungen zu erwarten. Die Wiederwahl der Doppelspitze galt als sicher. Aber was passiert als nächstes? Haushaltskrisen und Einwanderungspolitik schüren die Unzufriedenheit.

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Lars Klingbeil und Saskia Esken kandidieren erneut als Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokratischen Partei. Foto.aussiedlerbote.de

Parteien - Parteitag der Sozialdemokratischen Partei in der Haushaltskrise

Am Freitag findet in Berlin der erste SPD-Parteitag seit zwei Jahren statt, mit regulären Neuwahlen des Führungsteams. Lars Klingbeil und Saskia Esken übernehmen erneut die Doppelspitze, als Generalsekretär fungiert Kevin Kühnert. Eine Wiederwahl des Führungstrios durch rund 600 Delegierte gilt als sicher. Auf dem dreitägigen Parteitag ist allerdings mit harten inhaltlichen Debatten zu rechnen.

In einer Rede am Samstag muss Finanzminister Olaf Scholz erklären, warum er, die Grünen und die FDP noch keine Lösung finden, um das 17-Milliarden-Euro-Loch im Haushalt 2024 zu stopfen. Auch der Ansatz der Regierung zum Thema Einwanderung weicht stark von der Position des linken Parteiflügels ab.

Der Beginn des aktuellen Parteitags dürfte harmonisch verlaufen. Das Duo Esken/Klingbeil steht fest an der Spitze der Parteitabelle und muss sich keine Sorgen um eine Wiederwahl machen. Das gilt auch für Generalsekretär Kunert. Gemeinsam hoffen die drei, die Sozialdemokraten in die nächste Bundestagswahl zu führen – wann immer diese stattfindet.

Scholz spricht vor knallharter Parteitagung

Das historische Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Haushaltsführung hat die Ampelregierung aus Sozialdemokraten, FDP und Grünen in eine schwierige Lage gebracht und die EU dazu veranlasst, Neuwahlen zum Bundestag auszurufen. Die Verhandlungen über den Haushalt 2024 haben vor dem Parteitag noch keinen Durchbruch erzielt.

Es ist eine schwierige Situation für Scholz, der am Samstag möglicherweise vor 600 Delegierten sprechen muss, ohne einen vollständigen Haushaltsplan in der Tasche zu haben. Die SPD-Spitze befürwortet die Aussetzung der Schuldenbremse im Jahr 2024, lehnt die von der FDP geforderten Sozialkürzungen und Investitionskürzungen ab und sympathisiert stattdessen mit Steuererhöhungen. Die größte Regierungspartei dürfte ihrem Premierminister einige Botschaften übermitteln, die ihm die weiteren Verhandlungen erschweren werden.

Jusos kritisierten scharf die festgefahrenen Haushaltsverhandlungen vor dem Parteitag. „Es wäre ein Schlag ins Gesicht für alle, die unter der aktuellen Krise leiden, dass der Haushalt 2024 nicht in diesem Jahr beschlossen wird“, sagte Philipp Tilmer, Vorsitzender der Deutschen Presse-Agentur. „Das wäre eine Ampel-Chance gewesen.“ Zeigen Sie die Handlungsfähigkeit des Bündnisses und geben Sie den Menschen in diesem Land Weihnachtssicherheit.“

Eine Einwanderungspetition soll die Unzufriedenheit der Linken unterdrücken

Ein weiteres umstrittenes Thema auf dem Parteitag dürfte die Einwanderungspolitik sein. Die SPD-Spitze hofft, dass durch einen Kompromiss die Kritik am Vorgehen der Regierung in dieser Frage entkräftet wird. Sie unterstützt unter anderem umstrittene Seenotrettungen von Flüchtlingen im Mittelmeer und fordert, die Zusammenführung von Flüchtlingsfamilienangehörigen zu erleichtern.

Tilmer begrüßte das Zugeständnis der Parteispitze. „Aber es ist fraglich, ob es ausreichen wird, um die Verluste der vergangenen Monate auszugleichen“, sagte er.

Die Einwanderungspolitik der Regierung hat in den letzten Wochen beim linken Flügel der SPD für Unmut gesorgt. Auslöser des Vorfalls waren insbesondere die Worte der Bundeskanzlerin in einem Interview mit dem Spiegel: „Am Ende mussten wir diejenigen massenhaft abschieben, die kein Bleiberecht in Deutschland hatten.“ Die Führung der Jusos kritisierte dies als „direkt aus der Krise kommend“. Richtiges Vokabular der Schläger“-Anfrage.

Drei weitere wichtige Anträge müssen noch angenommen werden

Der Parteitag wird außerdem drei zentrale Anträge zur deutschen Modernisierung, Außenpolitik und bildungspolitischen Anpassungen verabschieden. Der nationale Modernisierungsplan sieht vor, dass die Einkommensteuer für 95 % der Bevölkerung gesenkt wird. Um dies zu erreichen, sollten die Reichen mehr zur Kasse gebeten werden, unter anderem durch eine vorübergehende „Krisensteuer“. Außerdem wollen die Sozialdemokraten die Schuldenbremse lockern, den Mindestlohn erhöhen und jährlich 100 Milliarden Euro in Bildung, Infrastruktur, Digitalisierung und industriellen Umbau investieren.

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Quelle: www.stern.de

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