Özdemir will den Einsatz von Glyphosat ab 2024 erlauben
Glyphosat darf ab dem nächsten Jahr EU-weit wieder eingesetzt werden. Daher muss der deutsche Landwirtschaftsminister Özdemir zu seinem Leidwesen die Aufhebung des Verbots umsetzen. Die Debatte über mögliche Nebenwirkungen von Herbiziden ist noch lange nicht vorbei.
Auch das umstrittene Herbizid Glyphosat darf in Deutschland weiterhin eingesetzt werden, nachdem es im neuen Jahr eine EU-weite Wiederzulassung erhalten hat. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir sagte auf einer Regierungsanfrage im Bundestag, er müsse die geltenden Gesetze einhalten und dies bundesweit tun. Daher muss er das Glyphosat-Verbot zunächst per Notstandsverordnung zum 1. Januar 2024 aufheben, da es keine Gesetzeskraft mehr hat.
Der Grünen-Politiker sagte, dies würde zu einem vorübergehenden Rechtsschutz beitragen und Klarheit für Anwender, Hersteller, Zulassungen und Regulierungsbehörden schaffen. Gleichzeitig sorgte er dafür, dass bestehende Anwendungsbeschränkungen, die Ende dieses Jahres auslaufen sollten, weiterhin umgesetzt werden. Aufgrund der Notstandsverordnung sind wir nun verpflichtet, unter Beteiligung des Bundesrates neue Regelungen zu erarbeiten.
Die Europäische Kommission hat kürzlich die Zulassung von Glyphosat um zehn Jahre bis 2033 verlängert. Die Entscheidung fällt, nachdem es den EU-Ländern nicht gelungen ist, eine ausreichende Mehrheit für oder gegen einen weiteren Einsatz zu erreichen. Deutschland enthielt sich der Stimme, da die FDP dafür und die Grünen dagegen waren. Özdemir machte noch einmal deutlich, dass ihm die Auswirkungen der Droge auf die Artenvielfalt große Sorgen bereiten. SPD, FDP und Grüne haben sich im Koalitionsvertrag faktisch darauf geeinigt: „Wir werden Glyphosat bis Ende 2023 vom Markt nehmen.“
Unter ihnen gibt es Kontroversen darüber, ob Glyphosat Krebs verursacht. Es bestehen auch Gefahren für die Umwelt. Eine kürzlich durchgeführte komplexe Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ergab keine unannehmbaren Gefahren, wies jedoch auf Datenlücken in mehreren Bereichen hin.
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Quelle: www.ntv.de