Ombudsmann der Bundeswehr kritisiert Ungleichgewicht der Geschlechter in der Bundeswehr
Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, hat sich besorgt über die Unterrepräsentanz von Frauen in der Bundeswehr geäußert. Wie die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland mitteilte, liegt der Frauenanteil in der Bundeswehr derzeit bei rund 13,1 Prozent. Ohne den Sanitätsdienst sinkt dieser Anteil auf unter 10 %. Högl behauptete, dass die Bundeswehr ihre selbst gesteckten Ziele verfehlt, und das schon seit Jahren, bei einer gesetzlich vorgeschriebenen Quote von 20%.
Högl wies auch auf den geringen Anteil von Frauen im Einsatz und in Führungspositionen hin. Im Jahr 2023 waren nur 47 Frauen in der Besoldungsgruppe A16 oder höher tätig, genauso viele wie im Jahr zuvor. Ebenso hatten nur drei Frauen den Rang eines Generals inne. Ihrer Ansicht nach sollten mehr Anstrengungen unternommen werden, damit Frauen in solchen Positionen häufiger vertreten sind.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums teilte mit, dass die Zahl der Frauen, die sich für den Dienst in der Bundeswehr beworben haben, im vergangenen Jahr gestiegen ist und etwa 17 % erreicht hat. Der Sprecher äußerte sich stolz über diese Tatsache, da sie zeigt, dass das Militär ein attraktiver Arbeitgeber für Frauen ist. Sie räumte jedoch ein, dass der Anteil von Frauen in Führungspositionen innerhalb des Ministeriums selbst bei etwa 2 % liege. Außerhalb des Ministeriums hatten Frauen etwa 16 % dieser Positionen inne, während fast 46 % der entsprechenden Positionen im Sanitätsdienst mit Frauen besetzt waren.
Hans-Peter Bartels, ehemaliger Wehrbeauftragter und derzeitiger Präsident der Gesellschaft für Sicherheitspolitik, schlug eine Rückkehr zur Wehrpflicht für Männer und Frauen vor. Bartels, ehemaliger SPD-Bundestagsabgeordneter, äußerte sich dazu im Deutschlandfunk. Dies würde eine Änderung des Grundgesetzes erfordern. Bartels schlug ein Modell der "Wehrpflicht-Auswahl" vor, bei dem alle Wehrpflichtigen erfasst und getestet werden und die für tauglich befundenen dann gefragt werden, ob sie sich freiwillig zur Bundeswehr melden wollen. Er forderte parteiübergreifende Gespräche innerhalb der Koalition und mit der CDU/CSU, um die Einigung auf geeignete Maßnahmen zu beschleunigen.
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Quelle: www.ntv.de