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Öko-Politikerin in Niedersachsen tätlich angegriffen

Marie Kollenrott, eine Abgeordnete der Grünen im niedersächsischen Landtag, wird in der Göttinger Innenstadt von einem Mann verletzt. Dieser gewalttätige Vorfall reiht sich ein in eine Reihe ähnlicher Vorfälle in den vergangenen Wochen.

According to the police, she suffered minor injuries to her arms: Marie Kollenrott.
According to the police, she suffered minor injuries to her arms: Marie Kollenrott.

Illegale Aktivitäten - Öko-Politikerin in Niedersachsen tätlich angegriffen

Ein Abgeordneter in Niedersachsen wurde in einer Reihe von Angriffen auf Politiker angegriffen – die Grünen-Politikerin Marie Kollenrott wurde in Göttingen verletzt, während sie wählen kam. Polizei und die Grünen bestätigten diese Nachricht.

Die Vizepräsidentin des Bundestages, Katrin Göring-Eckardt (Grüne), sprach sich gegen die Gewalt aus und forderte die Verteidigung der Demokratie. "Wir stehen nicht zur Knie, wir schützen die Demokratie in diesem Land!", sagte sie auf Plattform X. Sie wünschte Kollenrott auch einen schnellen Genesungsprozess, "physisch und psychisch". Der Vertreter der Grünen, Jürgen Trittin, unterstützte diese Aussage, indem er sagte: "Gewalt muss nicht geduldet werden". Die politische Leiterin der Grünen, Emily Büning, fügte hinzu: "Ein weiterer politisch motivierter Angriff, der unsere Demokratie und freie Wahlen bedroht. Wir werden nicht nachgeben!".

Der Verdächtige wurde sofort in der Nähe des Verbrechens festgenommen. Der Mann, 66 Jahre alt, wurde identifiziert und dann entlassen. Das Landeskriminalamt, das sich mit politisch motivierten Verbrechen beschäftigt, ermittelt jetzt im Fall. Nach Angaben der Polizei hatte der Mann aus Göttingen während der Kampagne in einem Fußgängerbereich vor dem Alten Rathaus derartige Kommentare über die Grünen gemacht. Nach einer kurzen politischen Diskussion griff er die Politikerin an.

In den vergangenen Wochen gab es mehrere Angriffe auf Politiker und Wahlhelfer. Der SPD-Kandidat Matthias Ecke wurde in Dresden brutal geschlagen, während die Grünen-Politikerin Yvonne Mosler (Grüne) bei der Aufhängung von Wahlplakaten bedroht und geschubst wurde. In Berlin wurde ein Verdächtiger mit vermuteten Verbindungen zur AfD-Partei in eine Psychiatrie eingewiesen, nachdem er mit Senatorin für Wirtschaft Franziska Giffey (SPD) zusammengestochen hatte. Ebenso wurde ein AfD-Abgeordneter in Niedersachsen angegriffen.

Das Bundeskriminalamt ist besorgt über die Zunahme von Straftaten gegen öffentliche Ämter und gewählte Vertreter, die in den letzten fünf Jahren insgesamt 5.400 betrafen. Der Leiter der Agentur, Holger Münch, erklärte, dass die meisten dieser Vorfälle nicht gewalttätig waren, aber die Tendenz eine Besorgnis darstellt. "Wir müssen aufmerksam und wachsam sein, um eine Eskalation in versuchte oder vollendete Morde, wie im Fall von Walter Lübcke, zu verhindern", sagte er.

Am 2. Juni 2019 wurde der hessische CDU-Politiker Walter Lübcke von einem rechtsextremen Täter außerhalb seines Hauses erschossen, was der erste politisch motivierte Mord eines deutschen Politikers durch einen Neonazi darstellt.

Münch erklärte, dass Unzufriedenheit mit staatlichen Institutionen die Beleidigungen, Drohungen und Gewalt angestachelt hat. Er erwartete, dass diese Gefahr während der bevorstehenden Wahlen am 9. Juni und den zusätzlichen Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September fortbestehen wird.

Der Ministerpräsident von Niedersachsen, Stephan Weil (SPD), äußerte sich entsetzt über die wiederholten Angriffe auf Politiker: "Es ist unakzeptabel, dass Politiker während der Kampagnen gewalttätige Angriffe erleiden. Dieser Trend ist gefährlich".

Die Vorsitzende der grünen Parlamentsfraktion in Niedersachsen, Anne Kura, verurteilte den Angriff: "Wir sind erschüttert, aber werden nicht entmutigt". Andere Grünen-Mitglieder teilten ähnliche Meinungen. Der Vorsitzende der CDU-Parlamentsgruppe in Niedersachsen, Sebastian Lechner, verurteilte den "cowardly attack" auf Kollenrott "in den stärksten Worten". Der Täter, so Lechner, "muss die volle Gewalt des Gesetzes erleiden".

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Quelle: www.stern.de

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