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Nordrhein-Westfalen erlässt Abschiebungsanordnung für jesidische Frauen und Kinder

Das Land Nordrhein-Westfalen hat ein Abschiebungsverbot für jesidische Frauen und Kinder erlassen. Die Verordnung tritt sofort in Kraft und gilt für drei Monate, mit der Option auf eine Verlängerung um weitere drei Monate. Das gab das Fluchtministerium am Montag in Düsseldorf bekannt....

NRW-Integrationsministerin Josephine Paul (Grüne) spricht bei einer Veranstaltung. Foto.aussiedlerbote.de
NRW-Integrationsministerin Josephine Paul (Grüne) spricht bei einer Veranstaltung. Foto.aussiedlerbote.de

Menschenrechte - Nordrhein-Westfalen erlässt Abschiebungsanordnung für jesidische Frauen und Kinder

Das Land Nordrhein-Westfalen hat Abschiebungsanordnungen für jesidische Frauen und Kinder erlassen. Die Verordnung tritt sofort in Kraft und gilt für drei Monate, mit der Option auf eine Verlängerung um weitere drei Monate. Das gab das Fluchtministerium am Montag in Düsseldorf bekannt. Nordrhein-Westfalen ist derzeit das einzige Bundesland, das diese Gruppe offiziell abschiebt. Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ darüber berichtet.

Das Ministerium verteidigte seinen Schritt mit der Begründung, jesidische Frauen und Kinder seien im Nordirak einer erheblichen Gefahr ausgesetzt. Zwangsprostitution, die Rekrutierung von Kindersoldaten und die Versklavung von Kindern sind in irakischen Siedlungen an der Tagesordnung. Menschenrechtsgruppen berichten, dass viele Frauen von Militanten des Islamischen Staates entführt und gehandelt wurden.

Allerdings erklärte das Düsseldorfer Flüchtlingsministerium, dass nur das Bundesministerium dauerhafte Sicherheit für Angehörige der jesidischen Minderheit schaffen könne. Bundesländer können Räumungsanordnungen nur für drei Monate erlassen, mit der Möglichkeit einer einmaligen Verlängerung.

Leider habe Bundesinnenministerin Nancy Feser (CDU) keine Konsequenzen aus der verheerenden Menschenrechtslage im Nordirak gezogen, kritisierte Nordrhein-Westfalen-Flüchtlingsministerin Josephine Paul (Grüne). Deshalb ergreift Nordrhein-Westfalen nun die Initiative, zumindest besonders gefährdeten Frauen und Kindern Schutz zu bieten. Allerdings könne das Land „auf Dauer keine Reparaturwerkstatt für die vernachlässigte Arbeit des Bundesinnenministers werden“.

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Quelle: www.stern.de

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