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Neuordnung des Zolls soll die Einfuhr billiger chinesischer Waren eindämmen.

Mögliche Senkung der Freigrenze.

Ein Zollbeamter kontrolliert den Inhalt eines Pakets in einem DHL-Verteilzentrum.
Ein Zollbeamter kontrolliert den Inhalt eines Pakets in einem DHL-Verteilzentrum.

Neuordnung des Zolls soll die Einfuhr billiger chinesischer Waren eindämmen.

Im Jahr 2023 werden etwa zwei Milliarden Pakete im Wert von weniger als 150 Euro aus Nicht-EU-Ländern in die EU gelangen. Diese Tatsache macht es angeblich leichter für Billigprodukte asiatischer Einzelhändler, auf den europäischen Markt zu gelangen. Dies wird sich jedoch bald ändern. Nicht nur Temu und Shein sehen sich mit Widerstand konfrontiert.

Die deutsche Regierung erwägt eine mögliche Umstrukturierung der EU-Einfuhrbestimmungen. Dies könnte Auswirkungen auf asiatische Online-Händler wie Shein und Temu haben. Der deutsche Einzelhandelsverband HDE behauptet, dass das Bundesfinanzministerium die Abschaffung der Zollfreigrenze von 150 Euro in der EU unterstützen will. Derzeit müssen bei der Einfuhr von Paketen im Wert von weniger als 150 Euro keine Zölle entrichtet werden. Davon profitieren vor allem Billiganbieter aus dem Osten.

Der HDE missbilligt diese Regelung, weil sie seiner Meinung nach zu einer Flut von Billigwaren aus Europa beiträgt. Außerdem kritisiert er, dass viele Waren vom Zoll nicht richtig auf die Einhaltung europäischer Standards geprüft werden können.

Christian Lindner, der deutsche Finanzminister, hat signalisiert, dass sich die Regierung für die Abschaffung der 150-Euro-Regelung auf europäischer Ebene einsetzen wird. Das Finanzministerium erklärte, es werde sich nicht zu konkreten Fällen äußern, begrüße aber, dass die EU-Kommission Pläne zur Anpassung der Zollvorschriften an die Realitäten des Online-Handels vorgelegt habe. Die Kommission hat diese Reformvorschläge im Mai 2023 vorgestellt.

Die Möglichkeit von Vergeltungsmaßnahmen

Temu, ein Online-Händler, behauptet, dass sein Wachstum nicht nur auf das Fehlen von Einfuhrzöllen auf Waren unter dem Schwellenwert von 150 Euro zurückzuführen ist. Vielmehr sei es das Ergebnis einer effizienten Lieferkette. Shein, das derzeit eine Börsennotierung in London anstrebt, besteht darauf, dass es alle geltenden Regeln und Vorschriften einhält - einschließlich der Zollvorschriften. Die Preisstrukturen von Shein basieren nicht auf den EU-Zollvorschriften.

Der Verband Ecommerce Europe, dem unter anderem Amazon und eBay angehören, hat sich bereits besorgt über die Abschaffung dieser Ausnahmen geäußert. Dies könnte zu Vergeltungsmaßnahmen seitens der Handelspartner der EU führen.

Die EU-Kommission teilte mit, dass im vergangenen Jahr etwa zwei Milliarden Pakete mit einem angegebenen Wert von jeweils weniger als 150 Euro aus Nicht-EU-Ländern nach Europa gelangten. Die Abschaffung der Ausnahmeregelung könnte auch dazu führen, dass Online-Händler ihre Lieferungen aufteilen, um unter der 150-Euro-Schwelle zu bleiben. Außerdem könnten rund 65 % der angegebenen Paketwerte absichtlich zu niedrig angesetzt worden sein. Shein und Temu bestätigten, dass sie den Wert ihrer Produkte genau angeben und die Sendungen nicht aufteilen.

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Quelle: www.ntv.de

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